Musiktheaterpreis heißt doch nicht Papageno

Der Goldene Papageno geht an niemanden. Denn es muss ein neuer Name für den österreichischen Musiktheaterpreis gesucht werden. Der Name war nicht das einzige Hoppala. Trotzdem wurden am Montag die Nominierungen bekanntgegeben.

Zum einen wies die Linzer Reimann Akademie darauf hin, seit 2011 einen Jugendtheaterpreis namens „Papageno Award“ zu verleihen. Zum anderen habe Staatsopern-Direktor Dominique Meyer darauf verzichtet, Produktionen seines Hauses einzureichen, hieß es bei der Präsentation der Nominierungen.

Musiktheaterpreis

Barbara Palffy

Neuer Name gesucht

Er könne mit beiden Umständen gut leben, sagte Volksopern-Ensemblemitglied Karl-Michael Ebner, der Idee und Konzept des Preises gemeinsam mit der Solistenvereinigung der Volksoper Wien entwickelte. Für einen neuen Namen gebe es bereits einige Ideen, es soll aber auch die Öffentlichkeit eingebunden werden. Bis 27. Mai könne man Vorschläge einsenden. Dass die Staatsoper sich nicht beteilige, mache indes möglich, die Breite des heimischen Musiktheaterschaffens in Oper, Operette, Musical und Ballett besonders zu betonen.

Auch Klagenfurt nicht dabei

Nicht dabei ist auch das Stadttheater Klagenfurt. Der neue Intendant Florian Scholz verzichtete darauf, Produktionen seines Vorgängers Josef E. Köpplinger einzureichen. Auch nicht auf die Nominierungsliste geschafft haben es freie Produktionen: Denn nur österreichische Bundes-, Landes- und Stadttheater sind für eine Teilnahme berechtigt. In der nächsten Auflage des Preises soll es aber auch eine Kategorie für die „Beste Off-Produktion“ geben.

Auszeichnung für Peter Minich

Kammersänger und Volksopern-Ehrenmitglied Peter Minich steht als Gewinner in der Kategorie Lebenswerk bereits fest. Für die „Beste Männliche Hauptrolle“ sind Sebastian Holecek (Volksoper), Stephane Degout (Theater an der Wien) und James Rutherford (Opernhaus Graz) nominiert, für die „Beste Weibliche Hauptrolle“ Marlis Peterson (Theater an der Wien), Jennifer O’Loughlin (Volksoper) und Gal James (Opernhaus Graz) nominiert. Insgesamt werden Preise in elf Kategorien vergeben:

  • Beste männliche Hauptrolle
  • Beste weibliche Hauptrolle
  • Beste Sängerin Nebenrolle
  • Bester Sänger Nebenrolle
  • Beste Gesamtproduktion
  • Beste musikalische Leitung
  • Beste Regie
  • Beste Ausstattung
  • Nachwuchspreis
  • Beste Ballettproduktion
  • Lebenswerk

Mehr Beachtung für das Musiktheater

Die Einreichungen für die Preise wurden von einer Jury, der unter anderem Ioan Holender, Dagmar Koller, Harald Serafin, Georg Springer und Hilde Zadek angehören, bewertet. Die Jury legte jeweils drei Nominierungen pro Kategorie fest.

„Mit der Verleihung des Ersten Österreichischen Musiktheaterpreises soll das Musiktheater in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden. Allen voran die Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrer ganzen Leidenschaft und ihrem Engagement jeden Abend auf Österreichs Bühnen stehen, Besucherinnen und Besucher in die Welt des Musiktheaters entführen und begeistern“, sagte Initiator Ebner. Der Musiktheaterpreis wird im Rahmen einer Festveranstaltung im MuTh-Konzertsaal der Wiener Sängerknaben am 5. Juni vergeben.

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