Grüne Radwege: Erste Bilanz schon im Juni

Auf Vorstoß von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) sollen demnächst drei Radwegabschnitte grün angestrichen werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Erste Ergebnisse soll es bereits im Juni geben. Was die Farbe angeht, zeigt sich Vassilakou aber verhandlungsbereit.

Die grüne Verkehrsstadträtin möchte Wiens Radwege farblich ihrer Partei anpassen. Nun steht der konkrete Plan für das Pilotprojekt fest: ein 40 Meter langes Stück am Burgring beim Eingang in den Volksgarten sowie zwei Teilstücke des Gürtels - 20 und 30 Meter lang - in der Nähe des Westbahnhofs. Farblich markierte Radwege würden die Sichtbarkeit markant erhöhen und Konflikte zwischen sämtlichen Verkehrsteilnehmern eindämmen, so die Begründung Vassilakous.

Bezirke müssen nicht mitzahlen

Sobald die Farbe für die Teststrecken organisiert ist, soll mit dem Anstrich begonnen werden. Bis Juni soll sich zeigen, was die Maßnahme bringt. Bei einem positiven Ergebnis kann sich Vassilakou eine Ausweitung auf den gesamten Stadtraum vorstellen. Als Vorbild dienen gefärbte Radwege in London und München. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro. Wo dieses Geld herkommen soll, lässt Vassilakou bislang offen. Einzig die Bezirke sollen bei der Finanzierung budgetär definitiv ausgespart bleiben.

Überzeugungsarbeit nötig

Die Opposition zeigt sich von dem Vorstoß wenig begeistert und ortet gar einen Akt der Verzweiflung - mehr dazu in Grüne Radwege als Politaufreger. Stefan Markowitz vom Team Stronach wirft Vassilakou vor, im Zuge des grünen Wahlkampfes wertvolle Steuergelder für „abgehobene Ideen“ auszugeben. Auch beim Koalitionspartner stößt die Verkehrsstadträtin auf Widerstand, weshalb noch „Überzeugungsarbeit zu leisten“ sei.

Bei anderen Institutionen wie etwa dem ARBÖ könnte sich diese schwierig gestalten. Färbige Radwege seien „sicherheitstechnischer Nonsens und pure Geldverschwendung“, so die für den Radverkehr zuständige ARBÖ-Mitarbeiterin, Lisa Miletich. Was die Farbe grün betrifft, rudert die Verkehrsstadträtin zurück: Sollte dies der einzige Punkt sein, indem sich die Stadtregierung nicht einigen könne, ließe sie gerne mit sich reden.