Keine „größeren Überschwemmungen“

In Wien ist die Hochwasser-Situation am Dienstag relativ unverändert geblieben. „Größere Überschwemmungen“ gab es laut MA 45 bis dato nicht, auch wenn der Donaukanal stellenweise über die Ufer getreten ist.

An einigen Stellen ist der Donaukanal über die Ufer getreten. Die Lokale am Donaukanal seien momentan nicht betroffen - hier befinde sich das Wasser noch unterhalb des Kais, hieß es am späten Dienstagnachmittag.

Fotos: Die Hochwassersituation in Wien

Höher als sonst stand das Wasser etwa auch bei der Urania. Die Wiener Linien stehen diesbezüglich in engem Kontakt mit dem Hochwasserdienst. Derzeit schaue es nicht danach aus, dass die U4 wegen Hochwassers vorübergehend eingestellt werden muss, so die Wiener Linien.

Feuerwehr: „Wir werden der Dinge harren“

„Größere Überschwemmungen“ gebe es bis dato noch nicht, berichtete ein Sprecher der Wiener Gewässerabteilung MA 45. Bisher kam es zu einigen wenigen Straßensperren. Dienstagfrüh musste die Ostautobahn (A4), stadteinwärts bei der Stadionbrücke gesperrt werden, weil eine Unterführung unter Wasser stand. „Der Stau reichte bis nach Schwechat zurück. Ausweichen können die Autofahrer über die Stadionbrücke selbst“, informierten die Radio-Wien-Verkehrsexperten. Auch die Zufahrtsstraße zum Alberner Hafen wurde gesperrt.

Noch hielten sich die Einsätze in Grenzen, sagte Berufsfeuerwehrsprecher Christian Feiler: „Wir werden der Dinge harren, die noch passieren.“

Video: Donau führt Hochwasser

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Ein großer Teil des Wassers der Donau fließt durch das Entlastungsgerinne der Neuen Donau. Teile der Freizeitanlagen an der Copa Cagrana und bei der Sunken City sind überflutet. Dutzende Lokale sind vom Hochwasser betroffen. Auch die Treppelwege stehen unter Wasser.

Stadt sieht keine Gefahr für Wien

Zwei der drei Wiener Häfen sind überflutet. In Albern stehe das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch, in der Lobau 1,20 Meter über der Kaikante, hieß es beim Hafen Wien. Im Ölhafen Lobau seien sämtliche Anlagen und Speicher zwar hochwassersicher errichtet worden, doch in so einem Fall nicht nutzbar. Aus diesem Grund seien die dort befindlichen Anlagen vorerst bis Donnerstag stillgelegt worden, teilte der Hafen Wien mit.

Generell werden für Wien keine allzu großen Überschwemmungen erwartet. Die Neue Donau erfüllt ihren Zweck als Entlastungsgerinne der Donau. Bei der Flut 2002 wurden 10.300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen. Am Dienstagnachmittag waren es 10.100 Kubikmeter pro Sekunde.

14.000 Kubikmeter könne der Hochwasserschutz in Wien bewältigen, hieß es im Rathaus. Im Kahlenberger Dorf sind Überflutungen aber nicht zu verhindern - mehr dazu in Hochwasser: Laut Stadt keine Gefahr (wien.ORF.at; 3.6.2013).

Spendenmöglichkeit

ORF Hochwasserhilfe sofort:

Erste Bank, Kontonr.: 40.014.400.100, BLZ: 20.111

Nationalpark profitiert vom Hochwasser

Für Mittwoch wird die Hochwasserspitze im Nationalpark Donau-Auen erwartet. Die Anrainer seien durch den Marchfeld-Schutzdamm und eine Geländekante am Südufer der Donau geschützt, hieß es am Montag. 77 Millionen Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren in den Hochwasserschutz investiert. Unter anderem wurde damit der acht Kilometer lange Marchfeld-Schutzdamm abgedichtet und um eineinhalb Meter erhöht. Im Nationalpark selbst seien Wege gesperrt worden. Anteile des Wiener Abschnitts des Parks seien bereits geflutet, ein Betreten des Augebiets in Niederösterreich sei ebenfalls nicht mehr möglich.

Im Gegensatz zu den enormen Schäden in Siedlungsgebieten bedeute Hochwasser für den Nationalpark keine Bedrohung, sondern sei ein natürlicher Prozess, an den Fauna und Flora bestens angepasst seien. Die weitläufigen Donauauen könnten erhebliche Wassermengen zurückhalten und tragen damit dazu bei, die Folgen von Hochwasser zu vermindern, hieß es in einer Aussendung der Nationalparkverwaltung.

Bangen in Niederösterreich

Nachdem das schwere Hochwasser am Sonntag in Salzburg ein erstes Menschenleben gefordert hatte, wurde am Montag auch ein Vorarlberger tot geborgen. Während in Vorarlberg, Tirol und Salzburg die Aufräumarbeiten bereits in vollem Gange sind, verlagerte sich der Schwerpunkt des Hochwassers in den Osten Österreichs - mehr dazu in ORF.at. Die Berichte aus den ZIB-Ausgaben sind auch im TVthek-Themenschwerpunkt zu sehen.

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