TBA21: „Besucher nicht so zahlreich“

Vor einem Jahr hat die „Thyssen-Bornemisza Art Contemporary“ (TBA21) ihre neuen Räumlichkeiten im Augarten bezogen. Die „Besucher sind nicht so zahlreich, wie wir uns das erhofft hatten“, zog nun TBA21-Chefin Francesca Habsburg Bilanz.

Vorerst für weitere drei Jahre bespielt die TBA21 die Augarten-Expositur des Belvedere, in dem früher der Bildhauer Gustinus Ambrosi sein Atelier hatte, und noch feilt man am Konzept, wie Habsburg, als Chefin der von ihr 2002 gegründete Privatstiftung, unterstrich:"Die Besucher sind nicht so zahlreich, wie wir uns das erhofft hatten. Der Grund ist, dass wir doch abseits des Zentrums liegen."

Das Gebäude der "Thyssen-Bornemisza Art Contemporary" (TBA21) im Wiener Augarten, fotografiert am Mittwoch, 12. Juni 2013. APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER

APA/Roland Schlager

Das Gebäude der „Thyssen-Bornemisza Art Contemporary“ (TBA21) im Augarten

Die genaue Besucherzahl ließ sich auf Nachfrage allerdings nicht mehr quantifizieren. Man schätze auf gut 10.000 Gäste. Eine Konsequenz wird nun sein, dass man den Eintritt kostenfrei gestaltet. Ansonsten wolle man weiterhin einen „holistischen Ansatz“ an den Standort pflegen.

Blixa Bargeld kommt für Solostimmenperformance

„Wir sind offen für Partner und sind nicht solch eine abgeschlossene Welt, wie vielleicht viele dachten“, so Habsburg. Ein Wermutstropfen ist auch, dass der fixierte Caterer für das angeschlossene Cafe kurzfristig abgesprungen ist: „Die Welt der kulinarischen Genüsse gemixt mit zeitgenössischer Kultur ist das finale Element, das fehlt, damit die Augartenanlage funktioniert.“

Primär will man Besucher aber selbstredend mit Kunst locken, und so startete bereits am Freitag mit einem Parkfest die zweite Ausgabe der Programmschiene Ephemeropterae. Bei der Performanceserie, benannt nach dem zoologischen Fachterminus für Eintagsinsekten, soll in zwölf Teilen bis Ende September immer freitags das gesprochene Wort im Fokus stehen.

Waren zum Auftakt am 14. Juni Wanda Coleman und Asdis Sif Gunnarsdottir zu erleben, folgen bis 20. September illustre Namen wie Lois Weinberger, Edgar Honetschläger oder Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten, der am 6. September eine Solostimmenperformance abliefert.

„The what if? Scenario“ von Cerith Wyn Evans

Auch die Tradition der monografischen Ausstellungen, die zugleich eine Gegenposition in sich vereinen, wolle man fortsetzen, so Chefkuratorin Daniela Zyman.

Ab 4. Juli wird mit „The what if? Scenario“ von Cerith Wyn Evans die vierte Ausstellung von TBA21 im Augarten eröffnet, die unter anderem sprechende Kronleuchter, aber auch eine Auftragsarbeit zu den im Vorjahr entdeckten Higgs-Teilchen beinhaltet. Florian Hecker hat überdies für die Schau sein Projekt „No night. No day“ adaptiert, das 2009 bei der 53. Biennale in Venedig gezeigt wurde.

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