Neues maschek-Stück im Rabenhof

Rabenhof-Direktor Thomas Gratzer hat das Programm für die kommende Saison präsentiert. Die neue maschek-Produktion „Bye-Bye, Österreich!“ feiert Premiere und Vea Kaiser interpretiert „Die Argonauten“.

Das Haus hatte im Zehnjahresschnitt eine Auslastung von 85,33 Prozent, zuletzt gab es jedoch einen deutlichen Besucherrückgang zu verzeichnen. Das soll sich in der kommenden Saison unter anderem mit einer Programm-Premiere von Andreas Vitasek, der Dramatisierung von Thomas Glavinics Roman „Das bin doch ich“, oder der Neuauflage der maschek-Puppenshow wieder ändern.

"BYE-BYE, ÖSTERREICH. Die Haderer-maschek.-Puppenshow"

APA/Herbert Neubauer

Haderer-Puppen für „Bye-bye, Österreich!“

maschek-Stück ab 21. November zu sehen

„Bye-bye, Österreich!“ wird das maschek-Stück, das am 21. November und somit gut zwei Monate nach der Nationalratswahl aus der Taufe gehoben wird, heißen. Ob die neu angefertigten Puppen der Spitzenkandidaten bis dahin halten werden, wird sich zeigen.

Entstanden sind die Puppen auch heuer wieder nach dem Design von Gerhard Haderer (Puppenbau: Brigitte Schneider). Maschek hat sich bereits den Sprachduktus von Frank Stronach, Eva Glawischnig (Die Grünen) oder Heinz Christian Strache (FPÖ) angeeignet. Nicht vom Wahlergebnis abhängig sein werden Gastauftritte von Fiona Swarowski, Adolf Hitler oder Erwin Pröll.

Die Puppen von ÖVP-Chef Michael Spindelegger und SPÖ-Chef Werner Faymann (r.) der "BYE-BYE, ÖSTERREICH. Die Haderer-maschek.-Puppenshow"

APA/Herbert Neubauer

Vitasek spielt erstmals „Sekundenschlaf“

Neben Dauerbrennern wie dem Protestsongcontest, dem Literatursalon, den Science Busters oder dem Bühnenprogramm von Stermann und Grissemann bietet die Saison auch Premieren wie Ernst Moldens „Horror-Singspiel“ mit dem Titel „Hafen Wien“.

Das Molden-Stück bildet am 25. September den Saison-Auftakt und schickt Gerald Votava, Heribert Sasse und Eva Maria Marold auf den „Friedhof der Namenlosen“. Am 8. Oktober feiert Andreas Vitasek mit seinem neuen Programm „Sekundenschlaf“ Premiere, am 21. November folgt „Bye-Bye, Österreich!“.

Stermann-Roman wird Puppenstück

Zu den insgesamt zehn Premieren zählen auch ein von Roman Freigaßner inszeniertes Stück der jungen Autorin Vea Kaiser („Die Argonauten“, 14. Jänner 2014), das Regiedebüt von Thomas Maurer mit der Romanadaption von Glavinics „Das bin doch ich“ (12. März 2014) oder das Kinderstück „Max und Moritz“ in Kooperation mit dem Theater der Jugend ab 27. März 2014.

Eine weitere Dramatisierung gibt es mit dem Puppenstück „6 Österreicher unter den ersten 5“ nach Dirk Stermann (23. April). „Alice im Mongolenland“ heißt die erste von einer Reihe von geplanten Koproduktionen mit der „I Dance Company“, die Menschen mit Down Syndrom ins Licht rückt (ab 2. Mai 2014).

Der Literatursalon bringt heimische Publikumslieblinge wie David Schalko, Thomas Glavinic oder Austrofred in den Rabenhof, weiters auf dem Programm stehen Frank Spilker, Leon de Winter oder Sven Regener. Besonders ans aktuelle Geschehen angelehnt sind heuer die „Big Brother Awards“ (25. Oktober), Alfred Dorfer und Florian Scheuba stimmen im Frühjahr 2014 auf die Fußball-WM ein.

Auslastung heuer stark zurückgegangen

Mit diesem Programm hofft Gratzer im kommenden Jahr bei den Auslastungszahlen „um zehn Prozent zuzulegen“, verzeichnete das Haus heuer bei 230 Vorstellungen nur 52.026 Besucher (Auslastung: 77,93 Prozent) und somit einen deutlichen Rückgang (2011/2012: 319 Vorstellungen mit 83.821 Zuschauern respektive 90,78 Prozent, 2010/11: 285 Aufführungen mit 75.201 Besuchern, 90,44 Prozent).

„Das ist wie beim Wein“, sagte Gratzer, „es gibt bessere und schlechtere Jahre“. Mit Jura Soyfer, Werner Schwab und Wolfgang Bauer habe man in der vergangenen Saison eben stark auf österreichische Literatur gesetzt, da habe es „nicht so einen Wahnsinns-Zuspruch“ gegeben. Dennoch seien dem Haus heimische Autoren weiterhin wichtig, „wir werden damit auch sicher weitermachen“, so Gratzer.

Gratzer: Haben aus „Anfängern Stars gemacht“

Der generelle Erfolg des Hauses fußt laut Gratzer auf der richtigen Mischung, die man sich erarbeitet habe. Die Ingredienzen lauten dabei „diskursfähiges Entertainment“, das „Stellen der richtigen Fragen“ und die Gabe, „dabei leicht und geländegängig zu sein“. Zudem sei man stolz, aus „Anfängern Stars gemacht zu haben“ und Produktionen wie „Wir Staatskünstler“ ans Burgtheater oder „Science Busters“ in die Wiener Stadthalle gebracht zu haben (die XXL-Ausgabe findet dort im Dezember statt).

„Und unsere Mitarbeiter hinter den Kulissen, die bei uns angefangen haben, arbeiten mittlerweile von New York bis zu den Salzburger Festspielen“, zeigte sich Gratzer erfreut.

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