1.300 Alpine-Mitarbeiter bangen

Die Alpine-Pleite wirkt sich auch auf Baustellen in Wien aus. Rund 1.300 Mitarbeiter sind hier davon betroffen und wissen nicht, wie es weiter geht. Baustellen stehen still. Die STRABAG hat nun angeboten, Baustellen nach eingehender Prüfung zu übernehmen.

So wie bei einem Hotelprojekt am Döblinger Gürtel stehen in Wien auf etwa 15 Alpine- Baustellen die Kräne still. Es wird nicht mehr gearbeitet, es gibt kein Material mehr. Betriebsräte müssen sich erst einen Überblick verschaffen. Sie waren am Montag den ganzen Tag auf den Baustellen unterwegs, etwa in der Huttengasse in Wien-Ottakring. Beton wird schon seit Tagen nicht mehr angeliefert. 150 Arbeiter waren hier zuletzt beschäftigt. Subfirmen haben ihr Personal abgezogen.

Auch der Stillstand kostet

Die Alpine-Mitarbeiter können es kaum fassen, dass es soweit kommen konnte. Die Gewerkschaft riet ihnen, keine voreiligen Schritte in Richtung Kündigung zu setzen und die finanziellen Auswirkungen eines Firmenwechsels durchrechnen zu lassen.

Alpine Baustelle

ORF

Rund 15 Baustellen betroffen

Die Auswirkungen auf Zulieferbetriebe, die offene Rechnungen und jetzt keinen Auftrag haben, ließen sich laut Betriebsräten noch gar nicht abschätzen. Durch den Stillstand selbst entstehen auf den Alpine-Baustellen noch weitere Kosten. Wann die Arbeiten auf den Alpine-Baustellen in Wien wieder in Gang kommen könnte, ließ sich zur Zeit noch nicht abschätzen.

Arbeitsstiftung und Aufsplitterung

Fix ist, dass die Alpine auch in der Ostregion aufgeteilt wird: „Das heißt, der Hochbau Ost, wo Wien, Niederösterreich und das Burgenland sich zusammenschließen, wird zum Beispiel an einen Interessenten, an eine Baufirma (...) verkauft“, sagte Alpine-Betriebsrat Hermann Haneder.

Wer allerdings diesen Teil des Konzerns tatsächlich erhält, war am Montag noch nicht klar und Verhandlungssache. Angedacht war auch eine Arbeitsstiftung, hieß es aus der Gewerkschaft Bau-Holz. Gemeinsam mit dem Waff soll so etwas für Bauarbeiter getan werden, die nicht bei anderen Firmen unterkommen können.

STRABAG will in die Bresche springen

Der Masseverwalter prüft zur Zeit Angebote von Interessenten, die einzelne Teile der Alpine übernehmen wollen. Unterdessen kommt vom Baukonzern STRABAG das Angebot, nach einer Risikoanalyse stillstehende Bauvorhaben fertig zu stellen: „Wir prüfen gerne, mit welchen Sofortmaßnahmen wir den Auftraggebern helfen können, den Baubetrieb sicherzustellen“, sagte Siegfried Wanker, das für Österreich zuständige Vorstandsmitglied der STRABAG SE.

Voraussetzung dafür sei eine Prüfung der Risiken eines jeden Einzelprojektes. Das Angebot für Detailgespräche richte sich an alle Auftraggeber der Alpine in Österreich. Auch an ausgewählten Projekten außerhalb des Heimatmarktes Österreich sei STRABAG interessiert.

Stillstand auch in Salzburg

Nach der gescheiterten Rettung für die Alpine steht nun deren größte Baustelle in Salzburg endgültig still. Beim Neubau des Shopping Center Alpenstraße sind Stahl und Beton ausgegangen. Andere Baustellen im Auftrag des Landes liegen auf Eis - mehr dazu in Alpine: Baustellen stehen endgültig still (salzburg.ORF.at).

Trotz intensiver Verhandlungen am Wochenende muss der Salzburger Baukonzern Alpine die Schließung beantragen. Knapp 5.000 Mitarbeiter und 1.400 Zulieferbetriebe sind von der Pleite betroffen - mehr dazu in Alpine wird zerschlagen (ORF.at).

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