Flatrate-Sexclub: Genehmigung fehlt

Eigentlich war die Eröffnung des ersten Flatrate-Bordells in Wien am Mittwoch geplant. Doch die Türen des umstrittenen „Red Rooms Flatrate Club“ in Meidling blieben geschlossen. Laut Polizei gibt es auch noch keine Genehmigung.

Laut den Angaben des Bordellbetreibers Peter Laskaris standen am Mittwoch bereits 150 interessierte Männer vor dem Club. Aber auch Wolfgang Langer von der Wiener Polizei kam vorbei. „Wir haben eine Kontrolle gemacht. Bis dato haben wir keine Einreichung für das Lokal bekommen. Damit ist das Lokal für uns derzeit illegal und sobald der Betreiber aufsperrt, wird es geschlossen“, sagte Langer gegenüber wien.ORF.at.

Polizei spricht von massiven Verzögerungen

„Ohne polizeilichen Bescheid darf er nicht aufsperren“, sagte Langer weiters. Die Eröffnung würde sich deshalb massiv verzögern. „Vor einigen Monaten wird sich da nichts abspielen. Es kann sich auch bis zu einem halben Jahr verzögern“, sagte Langer.

Etwas optimistischer zeigte sich der Bordellbetreiber. „Die Eröffnung wurde verschoben, damit wir behördlich nicht zugesperrt werden. Ich habe noch Auflagen zu erfüllen bevor ich eröffnen kann. So ist zum Beispiel die Lüftungs- und Klimaanlage noch nicht fertig gestellt“, sagte Laskaris.

Stadt und Polizei skeptisch

Die Freier sollen in dem Flatrate-Club für einen Pauschalbetrag - solange sie möchten - die Dienstleistungen der im Bordell tätigen Sexarbeiterinnen in Anspruch nehmen können. Da die Prostituierten vom Bordellbetreiber laut dessen Aussagen aber nicht gewinnorientiert, sprich nach Anzahl der Kunden, sondern nur pauschal mit 250 bis 300 Euro täglich ausbezahlt werden, hagelte es Kritik.

Erstes Flatrate Bordell in Wien soll eröffnet werden

Red Rooms Flatrate Club/Peter Laskaris

/Erstes Flatrate-Bordell in Wien

Die Polizei steht dem neuen Bordell skeptisch gegenüber und wird einen möglichen Tatbestand der Zuhälterei prüfen. „Wenn es so ist, dass der Betreiber Geld kassiert und die Damen nur einen kleinen Teil davon bekommen, wäre der Straftatbestand der Zuhälterei nach dem Strafgesetzbuch gegeben“, so Wolfgang Langer von der Wiener Polizei gegenüber wien.ORF.at.

Auch die Stadt steht dem neuen Modell skeptisch gegenüber. „Das Wiener Prostitutionsgesetz soll Rechtssicherheit für die Frauen schaffen und dafür sorgen, dass sie selbstbestimmt in der Prostitution arbeiten können. Das ist aus der ersten Analyse an diesem Modell heraus nicht gegeben“, hieß es aus dem Büro von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) gegenüber wien.ORF.at.

Bordell unter Beobachtung

Ob sich das neue Modell in Wien halten kann, wird sich in Kürze zeigen. Die Stadt Wien hat NGOs gebeten, die neue Entwicklung besonders aufmerksam zu beobachten. Auch die Polizei wird das neue Bordell genau unter die Lupe nehmen. „Sobald das Lokal offen ist, sind wir dort und werden prüfen und gegebenenfalls sofort zusperren“, so Langer - mehr dazu in Flatrate-Sexclub unter Beobachtung.

In der Beratungsstelle Sophie, die Sexarbeiterinnen informiert, ist man zurückhaltend. Mit dem Flatrate-Modell habe man hier noch kein Erfahrung, hieß es gegenüber wien.ORF.at

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