„Keusches Känguru“ als Schönborn-Parodie

In der Erzdiözese Wien laufen die Telefone heiß: Ein Satiremagazin hat verkündet, dass Kardinal Christoph Schönborn eine Buchkampagne mit „Keuschi, dem Känguru“ plane, die Jugendliche für Enthaltsamkeit vor der Ehe gewinnen solle.

„Wir haben einige Reaktionen bekommen: Leute, die mit dem Kirchenaustritt drohen, aber auch solche, die um das entsprechende Material mit Keuschi bitten, um es verteilen zu können“, so Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese. Auslöser war ein Artikel auf der Satireseite „Die Tagespresse“, die von Studierenden betrieben wird. Viele Katholiken nahmen den Scherzbericht ernst.

Schönborn

kathbild.at / Franz-Josef Rupprecht

Auf dem Originalfoto präsentiert Schönborn „YouCat“- statt „Keuschi“-Bücher

„Keuschi“ für „Kein Sex vor der Ehe“

Im Satireartikel heißt es, dass die Erzdiözese Wien mit dem „Känguru Keuschi“ durch Österreichs Schulen ziehen und neben sexueller Enthaltsamkeit auch christliche Werte vermitteln wolle. Damit solle die Austrittswelle bei jungen Menschen gestoppt werden.

Das „Känguru Keuschi“ sei cool und christlich. Die Vermittlung von sexueller Enthaltsamkeit sei von vorrangigem Interesse, da mit Sex vor der Ehe junge Menschen fehlgeleitet und verdorben werden würden. Homosexualität und Drogensucht könnten die Folge sein, wird Kardinal Christoph Schönborn im Satireartikel in den Mund gelegt.

Das Foto zum Bericht zeigt Schönborn, wie er „Keuschi“-Bücher präsentiert. Dabei handelt es sich um eine Fotomontage, die noch rechtliche Folgen haben könnte. Auf dem Originalbild zeigt Schönborn den „YouCat“, ein Glaubensbuch für junge Menschen. Prüller: „Den YouCat gibt’s wirklich, und wir können ihn auch allen empfehlen, auch wenn weder Kängurus noch andere Beuteltiere drin vorkommen.“

Kirche zeigt Humor

Trotz vieler Anfragen und Telefonate nimmt die Erzdiözese den Studentenscherz gelassen auf. Inhaltlich wolle sie sich jedoch nicht an der Satirekampagne orientieren. Prüller: „Mit Keuschi, dem Känguru, würden wir bei Jugendlichen nicht weit kommen. Obwohl es ja ganz putzig wirkt und jedenfalls besser wäre als die von Internet-Lesern vorgeschlagene Alternative, nämlich Norbert, der nymphomane Nasenbär.“

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