Praterbrücke: Sanierung wird teurer

Die ASFINAG ist derzeit mit Altlasten beschäftigt: Weil bei einer Probesanierung im April Asbest in der Praterbrücke gefunden wurde, wird die Generalsanierung der meistbefahrenen Brücke Österreichs teurer ausfallen.

Ursprünglich hatte die ASFINAG 22 Millionen Euro für die Generalsanierung veranschlagt, doch die Kosten werden wegen des Absestfundes höher ausfallen. „Man kann von höheren Kosten ausgehen, es ist nur schwer, schon jetzt diese Kosten abzuschätzen“, sagte ASFINAG-Projektleiter Arno Piko gegenüber wien.ORF.at.

Praterbrücke

ORF/Hubert Kickinger

Die Praterbrücke wurde von 1967 bis 1970 als Teilstück der Südosttangente errichtet

ASFINAG wird in „Ausschreibung reagieren“

Seit mehr als zwei Monaten versucht die ASFINAG herauszufinden, wie viel Asbest in der Brücke ist. Ein offizielles Ergebnis gibt es aber noch nicht. Fest steht allerdings, dass die Ausschreibung für die Generalsanierung ausgeweitet werden muss.

Asbest

Asbeststaub, der eingeatmet wird, kann die Lunge schädigen und schlimmstenfalls Krebs verursachen, allerdings erst Jahre später. Der Werkstoff ist in Österreich seit 1993 verboten.

„Aufgrund des Asbestfundes wird man in der Ausschreibung reagieren. Was man jetzt schon sagen kann ist, dass die Schutzmaßnahmen zu erweitern sind und auf die Entsorgung Rücksicht zu nehmen ist“, sagte Piko. Bis Herbst soll die neue Ausschreibung laut ASFINAG fertig sein - und damit auch die genaue Menge des verbauten Asbests feststehen.

Ebenfalls im Herbst sind weitere technische Untersuchungen der Brücke geplant. Die Sanierung selbst soll im nächsten Jahr im Frühjahr beginnen und bei vollem Betrieb stattfinden - mehr dazu in Praterbrücke vor Generalsanierung.

Praterbrücke

ORF/Hubert Kickinger

Baufirma will keine rechtlichen Schritte einleiten

Dass sich Asbest in der Brücke befindet „war nicht klar. Das ist in den Voruntersuchungen nicht herausgekommen“, sagte Piko. Die Arbeiter, die im April die Probesanierung an der Brücke durchführten, waren deshalb Asbeststaub ausgesetzt. Die betroffenen Arbeiter wurden medizinisch untersucht - mehr dazu in A23-Sanierung: Arbeiter Asbeststaub ausgesetzt.

„Nun ist eine zweite Untersuchung im Gange“, sagte Wolfgang Steiner, Chef der gleichnamigen Baufirma, die damals im Auftrag der ASFINAG die Arbeiten an der Brücke durchführte. Offizielle Ergebnisse der ersten medizinischen Untersuchung gibt es laut dem Firmenchef noch nicht. Rechtliche Schritte gegen die ASFINAG will der Unternehmer nicht einleiten, wie er gegenüber wien.ORF.at sagte.

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