Aus für Straßenstrich im Prater

Mit der Eröffnung der Wirtschaftsuniversität (WU) erhofft sich das Grätzl in Praternähe neues, junges Publikum. Durch neue Gebäude entsteht eine Wohnzone, wodurch auch Straßenprostitution nicht mehr gestattet sein wird.

In den Sommermonaten dürfen Prostituierte ab 22.00 Uhr in der Perspektivstraße stehen. Bis zu 100 Prostituierte drängen sich an heißen Abenden in der Perspektiv-, der Messe- und der Südportalstrasse. Sie wurden durch massive Polizeikontrollen in den Gürtelbezirken und dem Stuwerviertel in den Prater vertrieben. Mittlerweile bieten sie ihre Dienstleistungen zu Dumpingpreisen an.

Beschluss im September?

Durch die neuen Gebäude im Bereich Perspektivstraße und Ausstellungsstraße entsteht eine Wohnzone, dann wird die Prostitution dort verboten. Umgesetzt wird das, sobald der bereits vorliegende Flächenwidmungsplan beschlossen wird, meinte Karlheinz Hora (SPÖ), Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, gegenüber „Wien heute“: „Der Beschluss könnte im September in der nächsten Gemeinderatssitzung erfolgen.“

Er sei aber kein „Illusionist“, um davon auszugehen, dass das Thema damit endgültig erledigt sei, so Hora: „Solange es Nachfrage gibt, wird es auch das älteste Gewerbe der Welt geben.“

WU Baustelle

ORF / Florian Kobler

Die neue WU

Aufwind durch WU und U2

Generell habe sich der Bezirksteil durch den Zuzug der WU, den U2-Anschluss, das Entwicklungsgebiet Nordbahnhof und Firmenansiedlungen enorm entwickelt, glaubt Hora. Durch die WU kommen zudem Studentenheime und ein enstprechend jüngeres Publikum.

Im Bereich des Praters und des angrenzenden Stuwerviertels - also des Dreiecks innerhalb Lassallestraße, Donau, Ausstellungsstraße/Prater und Praterstern - will das Projekt „Ein ‚Grätzl‘ mit Zukunft“ die Entwicklung fördern.

Mitglieder dieses Projekts sind die Prater Service GmbH, die Stadt Wien, die Messe Wien, das im Prater ansässige Schweizerhaus, der Glücksspielkonzern Novomatic - er betreibt im Prater ein Admiral-Casino und würde den Standort gerne ausbauen -, die WU und die Austria Trend Hotels, die am Messegelände einen Standort haben.

Der Riesenradplatz im Prater

APA/Herbert Neubauer

Prater: Weniger Besucher wegen Hitze

Wegen des unüblich kalten Frühjahrs und der derzeitigen Hitzeperiode musste der Prater „einen leichten Rückschlag“ in Sachen Besucherzahlen hinnehmen, wie Michael Prohaska, Geschäftsführer der Prater Service GmbH, bilanzierte. Genaue Prozentzahlen konnte er am Donnerstag jedoch nicht nennen. Zuletzt lockte der Vergnügungspark pro Saison rund vier Mio. Gäste an.

Neue Attraktionen im kommenden Jahr sollen die Unterhaltungsstätte in der Leopoldstadt aufwerten. Ohne ins Details gehen zu wollen, kündigte Prohaska u.a. eine - schon fast fertige - neue Wasserrutsche, eine Indoor-Hochschaubahn und neue Gastrobetriebe, beispielsweise am Pratervorplatz, an.

2016 soll zudem das 250-jährige Jubiläum des Freizeitareals groß gefeiert werden. 1766 gab Kaiser Joseph II. das bis dahin rein monarchische Jagdrevier zur öffentlichen Benutzung frei.

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