Roger Waters begeistert mit „The Wall“

Pink Floyd-Mitbegründer Roger Waters hat Freitagabend das Rockspektakel „The Wall“ im Ernst-Happel-Stadion vor 40.000 Besuchern erstmals in Wien aufgeführt. Die Fans zeigten sich beeindruckt.

„Es ist kein Konzert. Es ist eine Inszenierung“, sagte ein Fan nach der Darbietung. „Die Bühnenshow war gewaltig“, urteilte ein anderer Fan. Ein weiterer Besucher zeigte sich ebenfalls von den „Special Effects“ und der „Lightshow“ begeistert. Auch wenn er bis „jetzt nicht versteht, wie es funktioniert hat“.

Fotoshow: Bilder von „The Wall“ in Wien

Kritiker: „Teilweise ganz genial, teilweise fast zu viel“

„Teilweise grenzwertig was Bilder, Eindrücke und Botschaften betrifft. Teilweise ganz genial, teilweise fast schon wieder zu viel. ‚The Wall‘ eben, kein normales Rock-Konzert. Ein Stück mit Hintergrund und Ambition“, urteilte „Radio Wien“-Musikredakteur Georg Holzer.

„Der Sound war toll, die Band gut in Form, Waters wieder einmal Waters, ‚The Wall‘ ein Mahnmal zwischen Kitsch und Relevanz. Am Ende fiel die Mauer, wie bei allen Inszenierungen seit 33 Jahren. Aber Risse hat sie noch keine - ‚The Wall‘ ist ein Bollwerk“, meinte APA-Kritiker Wolfgang Hauptmann.

Fotoshow: Das Konzept von „The Wall“

Überdimensionale Mauer, Puppen und Pyrotechnik

„The Wall“ wurde in den 80er-Jahren von Pink Floyd ein paar Mal aufgeführt und später vom kreativen Kopf hinter dem Rockspektakel, Roger Waters, im zeitgemäßen Rahmen - unter Beibehaltung der Originaldramaturgie - wiederbelebt. Der Bassist und Sänger hatte die Band im Streit verlassen, die Rechte am Werk, in dem er seine Erfahrungen in autoritären Systemen verarbeitete, behielt er.

„Sie ist bewegender, fesselnder, dramatischer und aufregender als die Hallen-Version“, bezeichnete der Musiker die aktuelle Show bei einer Pressekonferenz in London. Mit 150 Metern Breite und zwölf Metern Höhe war die Mauer doppelt so groß wie bei den Hallenauftritten.

Nicht weniger als 49 absolut synchron laufende Projektoren hauchten den Animationen des Spektakels in bestechender Brillianz neues Leben ein. Ganz zu schweigen von der Pyrotechnik, der Lichtshow und den Songs.

Mutmaßen über Abschiedsvorstellung

Das zuletzt viel diskutierte Schwein mit dem Davidstern ließ Waters auch in Wien fliegen. Auf dem Tier, laut dem 70-Jährigen symbolisiert es das Böse eines fehlgeleiteten Staates, prangten auch das Kreuz, der Halbmond, Hammer und Sichel, die Logos von McDonald’s, Mercedes und Shell sowie das Dollar-Zeichen. Und angeblich will Waters nie wieder auf Tour gehen. Falls das stimmt, war es gestern eine äußerst grandiose Abschiedsvorstellung.

„Radio Wien“-Konzertnachbericht:

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