Parkplatz statt Sportzentrum vor Schönbrunn

Das ehemalige Sportzentrum vor dem Schloss Schönbrunn wird noch heuer abgerissen. Auf dem Areal könnten künftig ein Busparkplatz und ein Besucherzentrum für Touristen entstehen. Ein Ersatz für die Halle der Sportunion ist nicht geplant.

„Der Abbruchsbescheid ist in den letzten Wochen eingelangt. Es finden bereits die Vorarbeiten statt, in drei bis fünf Wochen kann mit den Abbrucharbeiten begonnen werden“, so Maria Mayr-Munjoz von der Schloss Schönbrunn-Betriebsgesellschaft. Im Vorjahr wurde der langjährige Pachtvertrag für das baufällige Sportzentrum vis-a-vis des Schloss Schönbrunn aufgelöst, da der Sportunion Wien das Geld für die notwendige Renovierung fehlte.

Die künftige Nutzung des Sportareals ist noch offen. Aus jetziger Sicht sind ein oberirdischer Parkplatz und ein Servicecenter mit Toiletten und Imbiss für Schönbrunn-Touristen geplant. Auch die Buseinstiegsstelle, wo derzeit Touristengruppen ein- und aussteigen, sowie der Busparkplatz könnten auf das Sportstätten-Areal verlegt werden.

Sportzentrum Schönbrunn

Martina Weinberger

Im Vorjahr wurde mit einer Turn- und Akrobatikshow auf der Schönbrunner Schlossstraße gegen die ersatzlose Schließung des Turnzentrums demonstriert

Service für Schönbrunn-Touristen

Mayr-Munjoz: „Probleme, etwa an den Adventsamstagen und in der Hauptsaison, sollen so beseitigt werden. Die Besucher sollen dort auch alle wichtigen Serviceeinrichtungen finden, einen Informationsstand und alles, was Touristen brauchen.“ Geplant ist auch ein neuer, begrünter Fußweg von der U4-Station bis zum Schloss Schönbrunn, da der jetzige Weg „nicht attraktiv“ ist. Bereits im kommenden Jahr könnte mit der Umsetzung gestartet werden. Einen konkreten Zeitplan gibt es nicht.

Kein Ersatz für Trainingsgelände

Gegen den Abbruch setzt sich die Initiative „Sport- und Leistungszentrum Schönbrunn“ ein, da Leistungssportler sowie hunderte Kinder und Jugendliche mit dem Abriss der Sporthalle ein wichtiges Trainingsgelände verlieren. Martina Weinberger von der Bürgerinitiative fordert einen „gleichwertigen“ Ersatz für das ehemalige Zentrum und verweist auf die Einhaltung des Wiener Sportstättenschutzgesetzes.

Für die Stadt ist eine neue Sportstätte im Westen Wiens derzeit dennoch kein Thema. Aus dem Büro von Sportstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) heißt es, dass mit dem neuen Trainingszentrum im Union-Sportzentrum „La Ville“ in der Kirchfeldgasse, mit den Sportstätten in der Sensengasse und in der Wirtschaftsuniversität sowie dem künftigen Leichtathletikzentrum im Prater ausreichend Angebot vorhanden sei.

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