Krematorien beraten über Zahngold
„Beim Krematorium Wien hatten wir meines Wissens noch keine Anfrage nach Goldzähnen oder Ähnlichem“, sagte Florian Keusch vom Krematorium Wien. Es ist auch gesetzlich nicht eindeutig geregelt, wie in so einem Fall zu verfahren wäre. Unklar ist, ob Goldzähne und Prothesen zum Nachlass der Erben zählen. Die zentrale Frage dabei sei, wer das Anrecht darauf hat: Ist es der Erbe oder der Verstorbene, mit dem es eigentlich beizusetzen ist?
Einheitliches Vorgehen soll gefunden werden
Genau diese Frage versuchen die Betreiber der Krematorien nun zu klären. Bei einem von der Fachvertretung einberufenen Treffen kamen sie in Wien zusammen. Es soll ein einheitliches Vorgehen für die Zukunft festgelegt werden. Bis zu einer Lösung soll es aber noch einige Monate dauern, so Keusch.
TV-Hinweis:
„Heute konkret“ ist der Frage nach dem Verbleib von Zahngold nachgegangen. Den Beitrag können Sie hier nachsehen.
Die Krematorien wollen sich jedenfalls nicht den Vorwurf gefallen lassen, sich an den Überresten der Verstorbenen zu bereichern. Vielmehr werde das verklumpte Zahngold stets in der Urne mit der Asche übergeben.
Prothesen werden verkauft und Erlös gespendet
„Wir wollen eine einheitliche Vorgangsweise, damit die Kunden sich auch verlassen können, wie welcher Schritt abläuft. Das werden wir dann alles erklären“, so Keusch weiter. Derzeit ist es so, dass der Angehörige die Prothese, wenn er sie haben will, bekommt. Will er sie nicht, wird sie laut Keusch verkauft und der Erlös an die Kinderkrebshilfe gespendet.
Das Krematorium Wien führt etwa 6.000 Einäscherungen pro Jahr durch. Bei einer Temperatur von bis zu 1.600 Grad verklumpt das Gold und vermischt sich mit Asche und Knochenresten. Laut Keusch wird alles in der Urne den Angehörigen übergeben.