Spindelegger zu Vorwürfen des „Übercoachings“

Am Dienstag war Michael Spindelegger, Spitzenkandidat der ÖVP bei der Nationalratswahl, zu Gast auf Radio Wien und stellte sich den Fragen der Hörer. Er sprach sich für flexiblere Arbeitszeiten aus und wehrte sich gegen den Vorwurf, übergecoacht zu sein.

Geht es nach dem Spitzenkandidaten der ÖVP soll künftig auch ein Zwölf-Stunden-Tag öfter möglich sein. Die 38,5 Stunden Wochenarbeitszeit sollen bei Bedarf anders eingeteilt werden. „Wenn am Montag oder Dienstag in einem Unternehmen der Auftrag fertig zu machen ist, dann muss man halt auch länger arbeiten, dafür ist es am Mittwoch, Donnerstag weniger“, so Spindelegger. Zuschläge soll es aber weiter geben. Seiner Ansicht nach bringt das eine günstige Flexibilisierung für Firmen und Arbeitnehmer gleichmaßen.

Fuzo Mariahilfer Straße nur am Wochenende

Angesprochen auf das aktuelle Reizthema der Wiener Verkehrspolitik, der Fußgängerzone Mariahilfer Straße, meinte Spindelegger: „Ich war einmal dort einkaufen und habe selbst erlebt, dass diese Situation sehr unbefriedigend ist“. Keiner kenne sich genau aus, was man jetzt wirklich tun dürfe. Besser wäre gewesen, so Spindelegger, die Mariahilfer Straße an einem Wochenende zur Fußgängerzone zu erklären, aber nicht generell.

Michael Spindelegger im Radio Wien Studio

ORF/Thomas Kickinger

ÖVP-Spitzenkandidat Michael Spindelegger stellte sich den Fragen von ORF Wien-Chefredakteur Paul Tesarek und Moderator Christian Ludwig

Ein Streitpunkt der derzeitigen SPÖ-ÖVP-Koalition war das Thema Bildung. Wesentlich sei die Neuregelung der Lehrerausbildung gewesen, so der ÖVP-Politiker. So kämen ab 2019 neue Lehrer an die Schulen, die auch schon eine Aufnahmeprüfung machen mussten, wo mehr Wert auf Pädagogik gelegt wurde. „Ein Schwerpunkt bleibt aber, wo wir Probleme haben, beim Lesen.“ Da müsste man vor allem in der Volksschule ansetzen.

Koalitionspartner: „Schließe niemanden aus“

Den Vorwurf, er wirke bei machen TV-Duellen übergecoacht, wies Spindelegger im „Radio Wien“- Interview zurück: Coaching sei für ihn ein Fremdwort: „Ich bin der, der ich bin. Aber ich bin auch ein Mensch aus Fleisch und Blut und manchmal rege ich mich auf, weil mich was anderes ärgert.“

Was künftige Koalitionspartner angeht, wollte sich Spindelegger weiter nicht festlegen: „Ich schließe niemand aus, ich bin ein aufrechter Demokrat und möchte nicht jetzt schon sagen was herauskommt, bevor der Wähler am Wort war“, blieb der ÖVP-Spitzenkandidat seiner Linie treu.

Audio: Die Sendung zum Nachhören

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Glawischnig für generelles Rauchverbot

Am Montag war die Spitzenkandidatin der Grünen, Eva Glawischnig zu Gast. Dabei schloss die grüne Spitzenkandidatin eine Koalition mit dem Team Stronach aus. Weiters sprach sie sich für ein generelles Rauchverbot aus. Das aktuelle Gesetz zum Rauchverbot hält Glawischnig für einen „Murks“. Es sei für alle Beteiligten unklar, sagte sie. „Ich würde mich für ein generelles Rauchverbot aussprechen, es ist dann klarer“ - mehr dazu in Glawischnig für generelles Rauchverbot.

Stronach lehnt Koalition mit FPÖ ab

Erster Gast in der Interviewserie war Frank Stronach, Spitzenkandidat des Teams Stronach. Eine Koalition ÖVP-FPÖ-Stronach, vor der die SPÖ immer wieder warnt, schloss der Milliardär dabei aus. „Die FPÖ ist für mich zu rechts. Die sind nicht für Parlamentsreformen und auch für Funktionäre in staatsnahen Betrieben“, begründete Stronach - mehr dazu in Stronach: Keine Koalition mit der FPÖ.

Ihre Fragen an die Kandidaten

Von Mittwoch bis Freitag sind Heinz-Christian Strache (FPÖ), Josef Bucher (BZÖ) und Werner Faymann (SPÖ) zu Gast bei Christian Ludwig und Paul Tesarek (jeweils 13.00 bis 14.00 Uhr). Hier können Sie Ihre Fragen schicken oder per Telefon stellen.

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