Häftlinge angeblich zu Sex genötigt

Weibliche Häftlinge der Justizanstalt Josefstadt sollen von einem Wachebeamten zu sexuellen Handlungen genötigt worden sein. Das berichtet der „Falter“ und beruft sich dabei auf interne Dokumente aus dem Bundesamt für Korruptionsbekämpfung.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, bestätigte, dass Ermittlungen zu den Vorwürfen laufen. Die Anklagebehörde ermittelt schon länger gegen im größten Gefängnis des Landes tätige Justizwachebeamte, die - so die Behauptung in einer im Oktober 2012 eingelangten Anzeige - gemeinsam mit einem bekannten Strafverteidiger Drogen und Handys in die Haft geschleust haben sollen.

Drogen im Gegenzug für sexuelle Handlungen

Bei einer Mitte Juli 2013 in der Justizanstalt durchgeführten Razzia wurden keine Mobiltelefone, jedoch geringe Mengen einer verdächtigen Substanz gefunden - mehr dazu in Hausdurchsuchung in Justizanstalt. Aus den Erhebungen des Bundesamts für Korruptionsbekämpfung (BAK) soll sich laut „Falter“ aber die Verdachtslage erhärtet haben.

Eine Belastungszeugin soll demnach von regelrechten „Koks-Parties“ in der Justizanstalt gesprochen haben, wobei sich ein namentlich genannter Wachebeamter die Drogen gegen sexuelle Leistungen abkaufen habe lassen.

Aus Angst den gelockerten Vollzug zu verlieren

Es sei ein „offenes Geheimnis“ gewesen, dass Insassinnen von dem Beamten Kokain bekommen konnten, sofern sie den Inspektor im Verwaltungstrakt sexuell befriedigten, schreibt der „Falter“. Eine weitere Insassin soll berichtet haben, sie habe „aus Angst, den gelockerten Vollzug zu verlieren“ einen Beamten immer wieder oral befriedigt.

Die Vollzugsdirektion wollte sich zu diesen Vorwürfen nicht äußern. Die Anschuldigungen seien Gegenstand von staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen.

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