„Lebensader“: U2-Verlängerung eröffnet

Am Samstag ist die U2-Verlängerung in die Seestadt Aspern eröffnet worden, als „Lebensader“ in einen neuen Stadtteil. Doch noch führt die 4,2 Kilometer lange Strecke ins Nichts. Frühestens in einem Jahr werden erste Wohnungen bezogen.

Um 10.30 Uhr wurden die drei neuen Stationen an der 4,2 Kilometer langen und 320 Millionen Euro teuren Verlängerungsstrecke offiziell eröffnet. Unmittelbar danach begann der Regelbetrieb auf der neuen Trasse. Jeder zweite Zug der U2 fährt von der Aspernstraße weiter über die Stationen Hausfeldstraße und Aspern Nord zur neuen Endstation Seestadt. Die Fahrzeit vom Karlsplatz zur Seestadt beträgt etwa 30 Minuten.

Durch die neue U-Bahn sind auch die neue Linie 26 und sechs neue Buslinien in Betrieb gegangen - mehr dazu in U2-Verlängerung verändert „Öffi“-Netz. An zwei neuen Stationen der verlängerten Linie 26 testen die Wiener Linien auch neue Haltestellenschilder - mehr dazu in Linie 26 mit neuen Haltestellenschildern.

Fotos: Eröffnung der U2-Verlängerung

„Lebensader für neuen Stadtteil“

„Wir haben früher den Fehler gemacht, zuerst die Wohnungen und dann die Infrastruktur zu bauen. Daraus haben wir gelernt und dafür gesorgt, dass dieses Mal die U-Bahn als Erstes in der neuen Gegend entsteht“, sagte Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) bei der Eröffnung. „Die U2 ist nun die Verkehrs- und Lebensader für die Entwicklung des neuen Stadtteils“, sagte Wiener Linien-Geschäftsführer Günther Steinbauer.

„Mit dem heutigen Tag haben 40.000 Menschen zusätzlich - durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 26, der U2 und ein neu organisiertes Busnetz, die Möglichkeit, auf das Auto zu verzichten und auf die Öffis umzusteigen“, freute sich der Donaustädter Bezirksvorsteher Norbert Scheed (SPÖ).

Bei der Hausfeldstraße gab es Informationen über alle Änderungen im „Öffi“-Netz in der Donaustadt. Bei der Station Aspern Nord wurde Unterhaltung für Kinder geboten, etwa durch Rolf Rüdiger. Im Festbereich bei der Endstation Seestadt spielten Petra Frey, das Nockalm Quintett und nicht zuletzt DJ Ötzi auf.

Vier neue Stationen insgesamt

Eigentlich umfasst die neue Trasse vier Stationen. Die Station „An den Alten Schanzen“ - sie liegt zwischen Aspernstraße und Hausfeldstraße - wurde lediglich als Rohbau fertiggestellt. Erst wenn das Areal dichter besiedelt ist, soll sie fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.

Plan

Wiener Linien

Auch die Seestadt ist noch menschenleere Zone und versprüht derzeit eher ländlichen Charme. Dass es sich um eine Großbaustelle handelt, ist jedoch nicht zu übersehen. 26 Kräne ragen in die Höhe, die Arbeit an mehreren Bauprojekten hat bereits begonnen. Ende 2014 bzw. Anfang 2015 soll im südwestlichen Teil des Areals die erste Tranche an Wohnungen bezugsfertig sein.

Vier Milliarden Euro für eine neue Stadt

Das Stadtentwicklungsgebiet im Bezirk Donaustadt umfasst eine Gesamtfläche von 240 Hektar - was einer Größe von 340 Fußballfeldern entspricht. Insgesamt werden rund vier Milliarden Euro in die Entwicklung des bisher brachliegenden Areals investiert.

Derzeit wird auf dem Gelände fleißig gewerkt: Rund 400 Arbeiter seien täglich auf der Baustelle beschäftigt, berichtete die für das Standortmarketing und die Verwertung des Areals zuständige Wien 3420 Aspern Development AG. Auch den Namensgeber des neuen Retortenstadtteils gibt es schon: einen fünf Hektar großen See.

Seestadt Aspern

APA/Lang

Der Plan ist, bis 2028 rund 10.500 Wohneinheiten für mehr als 20.000 Menschen sowie 20.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Neben Wohnungen entstehen nämlich auch Büros, Geschäfte, Lokale und ein Bildungscampus. Urbanes Leben wird dort aber schon früher stattfinden: Ende 2014 bzw. Anfang 2015 werden die ersten Menschen dort leben, bis 2016 sollen 2.600 Wohnungen fertig sein.

Fotoreportage von der U2-Neubaustrecke im Sommer:

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