Ehrung für Sicheritz und Blecha
Norbert Blecha erhielt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Harald Sicheritz das Goldene Verdienstzeichens des Landes Wien. „Beide haben Filme und Serien gedreht, die ein Millionenpublikum erreicht haben. Sie sind Beispiele dafür, was an Kreativem möglich ist, und auch dafür, dass das österreichische Filmwunder wesentlich mehr ist als die materiell eingesetzten Mittel“, betonte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ).
ORF
Neuer Typus von Heimatfilm
Der frühere Innenminister Karl Blecha hob in seiner Laudatio auf Norbert Blecha die beiden Filme „Requiem für Dominique“ und „Der Unfisch“ hervor. „Mit Hansi Hinterseer erfand er einen neuen Typus von Heimatfilm, der ein Millionenpublikum begeisterte“, so Karl Blecha.
Alfred Dorfer erinnerte in seiner Laudatio auf Harald Sicheritz an die gemeinsame Kindheit im Gemeindebau. „Ich bewundere ihn auch für seine menschliche Qualitäten, für seinen Respekt, den er allen Menschen am Set entgegenbringt“, meinte Dorfer, der mit den Worten „You never walk alone“ schloss.
„Eher höflich als freundlich“
Seine Filme wurden oft als Kabarettfilme oder Unterhaltungsfilme abgewertet, so Harald Sicheritz in seinen Dankesworten. Er forderte die Gäste auf, sich seinen neuen Film „Bad Fucking“, der im Dezember in die Kinos kommt, anzusehen: „Sie werden dann mich und das Land besser verstehen“. Sicheritz schloss mit den Worten: „Ich bin eher höflich, als freundlich. Kurzum ich bin ein Wiener mit Leib und Seele“.
Stuntman und Produzent
Der 1950 in Wien geborene Norbert Blecha hatte in Österreich und den USA als Stuntman und Schauspieler gearbeitet. 1984 kaufte er die „Terra-Film GesmbH.“. Seine wohl wichtigste Produktion war „Requiem für Dominic“ in der Regie von Robert Dornhelm mit Hauptdarsteller Felix Mitterer. 1990 erhielt Blecha den „Kritiker-Preis“ der Biennale in Venedig 1990, den „Golden Globe“ für den Film „Requiem für Dominic“ 1991 sowie für den Film „Wolfshund“ im Jahr 1999.
TV-Hinweis:
Die unter Regisseur Harald Sicheritz gedrehte Serie „Paul Kemp - Alles kein Problem“ ist derzeit im ORF zu sehen.
Harald Sicheritz wurde 1958 in Stockholm geboren, nach seinem Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaft arbeitete er als TV-Gestalter und Redakteur. Seit seinem Regiedebüt „Muttertag“ im Jahr 1993 gilt Sicheritz als einer der bedeutendsten österreichischen Regisseure. Unter seiner Regie entstanden unter anderem „Wanted“, „Poppitz“ oder „Darum“. 2009 war Sicheritz einer der Gründer der Akademie des Österreichischen Films und ist Mitglied des Vorstandes.