Servitenkloster: Erste Flüchtlinge ausgezogen

Drei Flüchtlinge haben das Servitenkloster bereits verlassen. Der Rest der Gruppe, der zusammenbleiben will, muss am Mittwoch das Kloster am Alsergrund wegen Renovierungsarbeiten verlassen. Laut Caritas gibt es weiterhin kein gemeinsames Ersatzquartier.

„Drei der 24 Flüchtlinge sind bereits am Freitag, noch bevor die Frist am 30. Oktober abläuft, ausgezogen. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, privat zu wohnen“, sagte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. Die verbliebenen 21 Flüchtlinge wollten zusammenbleiben, ein gemeinsames Quartier sei aber noch nicht gefunden.

Flüchtlinge aus der Votivkirche jetzt im Servitenkloster

APA/Herbert P. Oczeret

Flüchtlinge im Servitenkloster

Die Caritas, die die Flüchtlinge betreut, habe sich an verantwortliche Politiker und Vertreter der Wirtschaft gewandt, um Räume zu bekommen, die von den Flüchtlingen günstig gemietet werden könnten. „Wir haben rund 20 Briefe verschickt. Geantwortet haben allerdings nur der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner und die Islamische Glaubensgemeinschaft“, so Schwertner. Haselsteiner habe kein Angebot unterbreiten können, die Islamische Glaubensgemeinsachft prüfe noch, ob sich eine Möglichkeit findet.

Wohnmöglichkeiten zugesichert

Die verbliebenen Flüchtlinge werden mit dem Auszug aber nicht auf der Straße landen: Da sich alle Flüchtlinge in der Grundversorgung befänden, habe der Fonds Soziales Wien (FSW) allen einen Platz zugesichert. „Sie werden in anderen Einrichtungen der Grundversorgung untergebracht“, sagte FSW-Sprecherin Iraides Franz. In einer einzigen Einrichtung gebe es aber nicht für alle Platz.

Ihre Vorstellungen von einer künftigen Bleibe haben die Flüchtlinge in einem Brief an die Bevölkerung deponiert: So wären einige zusätzliche Plätze und ein offener Raum für Treffen wichtig, um den Protest aufrechtzuerhalten. Gesucht wird ein Haus mit mindestens zwölf Quadratmetern pro Zimmer und Meldezettel. Die Grundversorgung decke für jeden Mieter ca. 120 Euro pro Monat ab.

Die Geschichte der Flüchtlinge im Servitenkloster nahm Ende Juli eine überraschende Wendung. Drei Flüchtlinge wurden unter Schlepperverdacht festgenommen. Das Kloster, im Besitz der Erzdiözese, soll nach der Sanierung ab dem kommenden Jahr als Herberge für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dienen.

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