Kinderkrebsforschung entlässt Monika Lindner

Die St. Anna Kinderkrebsforschung trennt sich laut Stadtzeitung „Falter“ von ihrem langjährigen Vorstandsmitglied Monika Lindner. Die Neo-Nationalratsabgeordnete soll Familienmitgliedern überteuerte Aufträge zugeschanzt haben.

Die internen Dokumente sollen beweisen, dass Lindner ihren Lebensgefährten Günter Lebisch und dessen PR-Agentur ComCom mit lukrativen Jobs versorgt und Druckaufträge genehmigt haben soll, die doppelt so teuer waren wie notwendig.

60.000 Euro Mehrkosten

Laut „Falter“ musste die St. Anna Kinderkrebsforschung aufgrund Lindners Anordnung für den Druck von Spendenbriefen pro Jahr rund 60.000 Euro mehr zahlen. Lebisch soll auch interveniert haben, dass Lindners Stiefsohn, ein Kameramann, krebskranke Kindern am Krankenbett für einen TV-Spot filmen darf.

Die Erkenntnis „hat uns verstört“, sagte der ärztliche Direktor der St. Anna Kinderkrebsforschung, Wolfgang Holter, gegenüber wien.ORF.at. Er sei enttäuscht, dass Lindner ihre Interessenkonflikte nicht offenlege, und habe sie aufgefordert, sich aus dem Verein zurückzuziehen. Lindner folgte diesem Aufruf offenbar bedingt und hat ihre Funktion bis Ende November 2013 „ruhend gestellt“, sagte Holter. Ob ein Schaden entstanden sei und wie hoch dieser sei, müsse noch geprüft werden.

Lindner „sehr bestürzt“

Die frühere ORF-Generaldirektorin Lindner kann sich die Vorwürfe rund um ihre Tätigkeit im Vorstand der St. Anna Kinderkrebsforschung nicht erklären. Sie sei „sehr bestürzt“ darüber, wenn der Einrichtung „durch welche Geschichte auch immer“ Schaden zugefügt werde, sagte sie am Rande der Nationalratssitzung am Dienstag im Parlament. Mit den Finanzen habe sie nichts zu tun gehabt, betonte sie.

Sie werde alles tun, um eventuellen Schaden abzuwenden. Ihr Mandat im Vorstand habe sie ja aufgrund ihrer Tätigkeit im Parlament ruhend gestellt, sagte sie. Zum Vorwurf der Freunderlwirtschaft sagte sie, sie habe „überhaupt nichts bezahlt“. „Ich habe mit den Finanzen überhaupt nichts zu tun gehabt“, sagte sie dazu. Die Rechnungen habe sie überhaupt nicht gesehen, es gebe in der Einrichtung dafür einen Kassier. In ihrer Zeit im Vorstand habe es überhaupt keine Unregelmäßigkeiten gegeben.

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