Leopoldstadt: Synagoge 14 Tage sichtbar

Als Fassadenbild wiederauferstanden ist die Synagoge in der Tempelgasse in Wien-Leopoldstadt. Zum Gedenken an das Novemberpogrom vor 75 Jahren ist die Synagoge auf einer Leinwand zu sehen.

Die Synagoge in der Tempelgasse 3 - 5 entstand in den Jahren 1854 bis 1858 nach den Plänen des Architekten Ludwig Förster. Der Innenraum fasste 2.200 Sitzplätze und 1.500 Stehplätze. Während des Novemberpogroms wurde das Gebäude fast völlig zerstört. Nur der nördliche Seitentrakt blieb erhalten. Nun ist die Synagoge als Fassadenbild neu errichtet worden: Eine Leinwand wurde vor das Haus gespannt, das an der Stelle der Synagoge errichtet wurde. Das originalgetreue Bild wird darauf projiziert.

Fassadenbild Leopoldstädter Tempel

APA/Herbert Pfarrhofer

Fassadenbild der Leopoldstädter Synagoge

Bis 25. November zu sehen

Am Montag fand am Ort der ehemaligen Synagoge eine Gedenkveranstaltung statt. Teilgenommen haben daran unter anderen Brigitte Bailer, die wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW), sowie Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG).

Die Veranstaltung organisierten das Psychosoziale Zentrum ESRA und das DÖW. Den ganzen Tag über wurden zudem die Namen von österreichischen Opfern der Schoah verlesen. Weiters wurde im ESRA-Zentrum eine Ausstellung zum Thema „Die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit“ eingerichtet. Zu sehen ist diese wie die Synagogenrekonstruktion bis 25. November.

„Schande für die Zivilgesellschaft“

Mit einer Matinee im Wiener Stadttempel hat die IKG am Sonntag dem Novemberpogrom vor 75 Jahren gedacht. Bundespräsident Heinz Fischer bezeichnete die Ereignisse als „Schande“ für die Zivilgesellschaft - mehr dazu in Novemberpogrome „Schande“ für Gesellschaft.

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