Kokain auf Rapid-Meisterteller: „Inakzeptabel“
Im April 2008 brachen in Hütteldorf alle Dämme, auch bei den Fans. Rapid hatte seinen 32. Meistertitel unter Dach und Fach gebracht. Damals fragten mehrere Fanklubs beim Klub an, den Meisterteller für einige Stunden zu leihen, um Erinnerungsfotos zu schießen.
Fans durften Teller „ausborgen“
Rapid kam diesem Wunsch nach. Dabei dürften die Fotos entstanden sein, die jetzt in Boulevardmedien kursieren. Ein Fan hat mit einem weißen Pulver die Buchstaben „UR“ (für „Ultras Rapid“) auf den Teller geschrieben und schnupft das Pulver mit einem Strohhalm. Danach posiert er noch mit dem Teller und symbolisiert mit seinen Fingern die Zahlen „drei“ und „zwei“ für den 32. Titel.
APA/Pfarrhofer
Es sei bedauerlich, dass solche Fotos zustande gekommen seien, hieß es von Rapid am Mittwoch in einer Aussendung. Die Fotos seien keinesfalls in der Rapid-Kabine entstanden. Außerdem verlange der Verein von der beschuldigten Person den Nachweis, ob es sich bei dem Pulver um Kokain oder ein anderes illegales Rauschmittel handle. Bei der Person dürfte es sich um ein führendes Mitglied der Ultras handeln.
Strengere Richtlinien für Umgang mit Teller
„Der Meisterteller ist das höchste Symbol der österreichischen Bundesliga, um den ein Jahr lang sportlich gekämpft wird. Dieses Symbol durch derartige zweckentfremdende Handlungen zu verunglimpfen ist respektlos und unangebracht“, so der Verein in einer Stellungnahme zu dem Bericht.
Der Meisterteller wurde in der Vergangenheit bei ausgelassenen Meisterfeiern oft ramponiert. Daher einigten sich die Bundesligaklubs gemeinsam mit der Liga auf strengere Richtlinien im Umgang mit dem Teller. Diese Richtlinien sind seit der vorigen Saison in Kraft. Dabei wird den Klubs vorgeschrieben, dass sie den Teller nicht an Dritte weitergeben dürfen. Das „Ausborgen“ des Tellers an Fanklubs bei Rapid im Jahr 2008 wäre heute also nicht mehr erlaubt.
Links:
- OLG bestätigt Urteile gegen Rapid-Fans (wien.ORF.at; 18.6.2013)
- Rapid Wien
- Bundesliga-Richtlinien