Vereinigte Bühnen erhalten mehr Förderung

Die Subvention der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) wird im kommenden Jahr wieder höher ausfallen: Rund 37 Millionen Euro für die Einrichtung, 4,9 Mio. Euro für das Orchester. Allerdings sind die finanziellen Mittel mit einer Auflage verknüpft.

So gebe es den „klaren Auftrag“ an die Geschäftsführung, ein „Zukunftskonzept“ zu erarbeiten, sodass die Subvention ab 2016 wieder reduziert werden kann, erklärte eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Das Papier müsse im ersten Quartal 2014 ausgearbeitet sein, werde dann politisch beurteilt und solle noch im selben Jahr „auf den Weg gebracht werden“, führte der grüne Kultursprecher Klaus Werner-Lobo weiter aus.

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„Läuft auf komplette Neuordnung hinaus“

„Es wird auf eine komplette Neuordnung hinauslaufen“, prophezeite er weiter. Seiner Meinung nach sollten sich die Vereinigten Bühnen auf innovative, zeitgemäße Produktionen beschränken, die kulturförderwürdig seien und Mainstream-Produktionen künftig nicht mehr anbieten. Zu den VBW gehören die Musicalbühnen Ronacher und Raimund Theater und das Opernhaus Theater an der Wien. Die Einrichtung bilanzierte 2012 mit einem Minus von 4,3 Mio. Euro.

2014 wird von der Stadt zusätzlich das Orchester gefördert. Dieses sei bisher aus Rücklagen finanziert worden, die nun aufgebraucht seien, erklärte die Sprecherin des Stadtrats. Mit der Erhöhung der Förderung - eben um die Unterstützung des Orchesters - werde die Subvention wieder auf das Niveau von 2008 zurückgeführt, hieß es.

Trotz Zustimmung: Grüne Kritik an Erhöhung

Im Ausschuss stimmten auch die Grünen für die Subventionserhöhung, wobei Werner-Lobo auf seiner Webseite klarstellte, dass es sich dabei um „eine der schmerzhaftesten Entscheidungen seit ich Kulturpolitiker bin“ handelte. Er kritisierte: „Die freie Szene und kleinere Theater, aber auch größere Häuser wie das Volkstheater sind fast durch die Bank unterfinanziert. Gleichzeitig passiert nun das, wogegen ich mich immer gewehrt habe: Weil ein großer Kulturkonzern, der mit rund der Hälfte des Wiener Theaterbudgets gefördert wird, mit der gewährten Subvention nicht auskommt und mit Stellenabbau droht, soll ihm für zwei Jahre eine Zusatzförderung in Millionenhöhe gewährt werden, während ein großer Teil der Kulturschaffenden weiterhin prekär arbeitet.“

Weitaus freudiger für ihn ein anderer Ausschussbeschluss, nämlich dass die Konzertlocation Szene Wien neu organisiert und mit einem künstlerischen Beirat ausgestattet wird. „Nachdem es seit der Übernahme im Jahr 2008 immer wieder zu Kritik aus vielen Teilen der alternativen Wiener Musikszene kam, wollen wir nun mithilfe eines ExpertInnenbeirats sicherstellen, dass die Szene Wien als Heimstätte des alternativen Musikschaffens mehr künstlerische Ausgewogenheit im Sinne eines breit gefächerten Kulturauftrags erhält“, erklärte Werner-Lobo in einer Aussendung.

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