Erinnerung an Heinz Conrads

Heute jährt sich der Geburtstag von Heinz Conrads zum 100. Mal. Der ORF erinnert im Radio und Fernsehen an den 1986 verstorbenen Publikumsliebling. In Rudolfsheim-Fünfhaus gibt es seit kurzem eine Gedenktafel.

An der alten Schweglerschule (Ecke Felberstraße/Schweglerstraße) ist anläßlich des 100. Geburtstages die Gedenktafel für Heinz Conrads angebracht worden. In den Jahren 1919 bis 1927 war Conrads hier Schüler.

Erika Conrads mit Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal vor Gedenktafel

Stadt Wien

Erika Conrads und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal enthüllten die Gedenktafel

Durchbruch als Conferencier

„Guten Abend die Madln, servas die Buam“ - mit diesem Spruch hat sich Heinz Conrads in das kollektive Gedächtnis Österreichs eingebrannt. Der Schauspieler, Conferencier, Kabarettist und Wienerliedsänger hat sich aber auch darüber hinaus in vielen Sparten als vielseitiger Entertainer einen Namen gemacht.

Der Paradewiener Heinz Conrads wurde am 21. Dezember 1913 in der k.u.k-Metropole geboren. Nach einer Lehre als Modelltischler wagte er sich alsbald mit ersten Schritten in den künstlerischen Bereich vor. 1933 ging er als Freiwilliger als Funker zum Heer, wo er als Conferencier auch durch Truppenfeste führte. In Zeiten des Zweiten Weltkriegs nahm Conrads dann in Wien Schauspielunterricht und debütierte 1942 am Stadttheater.

Der eigentliche Durchbruch des Allrounders erfolge allerdings erst nach dem Krieg, wo er sich schnell als Conferencier für „Bunte Abende“ einen Namen machte. Parallel dazu trat Conrads ab 1945 im Kabarett Simpl auf und begann seine Karriere im ORF, die ihn landesweit bekannt machen sollte.

Heinz Conrads

ORF

Heinz Conrads

Von 1946 an war er im Radio für die Sendung „Was machen wir am Sonntag, wenn es schön ist?“ verantwortlich. Formate wie die Sonntagsrevue „Was gibt es Neues?“ folgten. Für das Fernsehen wurde Conrads für die Sendung „Guten Abend am Samstag“ engagiert, die in knapp 30 Jahren Laufzeit für viele Künstler zum Karrieresprungbrett wurde. In diesem Rahmen entwickelte der Entertainer seine mittlerweile sprichwörtliche Begrüßung zum Kult: „Guten Abend die Damen, guten Abend die Herren, guten Abend die Madln, servas die Buam“

Audio: Heinz Conrads Begrüßung

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Interpret von Wienerliedern

Ab Mitte der 1950er Jahre war Heinz Conrads in zahlreichen Kinofilmen wie „Frühling auf dem Eis“, „Einmal keine Sorgen haben (Einen Jux will er sich machen)“, „Die Deutschmeister“ oder „Wiener Schnitzel“ als Schauspieler zu sehen und stand auch im Theater in der Josefstadt auf der Bühne. In der Volksoper wurden seine Auftritte als „Frosch“ in der „Fledermaus“ Legende.

Vor allem war der Tausendsassa aber immer auch als Interpret von Wienerliedern aktiv und prägte mit seinen markanten Interpretationen maßgeblich das Genre. Klassiker wie „Der Wurschtl“, „Stellt’s meine Roß in’ Stall“ oder „Suachst an Zwiefel, findst an Knofel“ sind ohne Conrads heute praktisch undenkbar.

Heinz Conrads wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Heinz Conrads starb am 9. April 1986, sein ehrenhalber gewidmetes Grab ist auf dem Friedhof Hietzing.

ORF erinnert an Heinz Conrads

Zum 100. Geburtstag bringt der ORF am Samstag in Radio und Fernsehen Teile des umfangreichen Schaffens von Heinz Conrads. In ORF2 ist nach einem „Seitenblicke spezial: In Erinnerung an Heinz Conrads“ der Film „Hoch klingt der Radetzkymarsch“ zu sehen.

Das Porträt „Guten Abend die Madln, Servas die Buam“ von Teddy Podgorski zeigt in ORF III etliche Theater-, Film- und Fernsehausschnitte. „Aus dem Archiv: Heinz Conrads“ von Gerhard Tötschinger bringt künstlerische Live-Acts und Gespräche mit Zeitzeugen und Weggefährten wie Willy Fantel, Trude Marzik und Witwe Erika Conrads.

Links: