Handys und Prothesen: Fundservice neu

Handys, Krücken, Beinprothesen: ÖBB, Wiener Linien und die Stadt Wien sammeln Jahr für Jahr Zehntausende Fundstücke. Das Wiener Fundservice ist seit Dezember an einer neuen Adresse in Margareten zu finden, wohin jetzt auch die Fundstücke von ÖBB und Wiener Linien wandern.

Meterhohe Regale, vollgefüllt mit Rucksäcken und Taschen, Fahrräder in mehreren Reihen aufgestellt, kleine Fundgegenstände in Papierkuverts, fein säuberlich beschriftet und in Boxen sortiert, große grüne Tonnen voll mit Regenschirmen und Krücken: Rund 50.000 Funde lagern in der neuen Halle des Fundservice der Stadt Wien.

Fundstücke in Regalen

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Wiener Linien: Zwischenlagerung in Erdberg

Vom noch originalverpackten iPad über Handys bis hin zur Beinprothese: Es gibt offenbar nichts, was nicht verloren werden kann. Erst im Dezember des Vorjahres ist das Zentrale Fundservice in die Siebenbrunnenfeldgasse 3 übersiedelt. Hier landen nicht nur Kennzeichen, Brieftaschen und Ausweise, die auf Wiens Straßen gefunden werden. Auch Fundgegenstände, die in „Bim“, Bus und U-Bahn vergessen werden, kommen hierher.

„Wir bekommen rund 25.000 Artikel zu uns, die in den ,Öffis‘ gefunden werden“, sagt Michael Unger von den Wiener Linien. Nach vier Tagen werden die Stücke vom Fundservice der Wiener Linien in Erdberg ins Depot der MA 48 nach Margareten gebracht.

ÖBB-Depot am Franz-Josefs-Bahnhof aufgelöst

Ähnlich viele Funde wie die Wiener Linien sammeln die ÖBB jährlich in Zügen mit Endbahnhof Wien ein. Ungefähr 21.000 Stück sind es. „Da gibt es schon einige Sachen wie Rollstuhl, Rollator und Krücken, die vergessen werden, wo man sich fragt, wie geht das“, sagt Harald Lueger von den ÖBB.

Das ÖBB-Depot übersiedelt derzeit vom Franz-Josefs-Bahnhof zum Zentralen Fundservice der Stadt nach Margareten. Wenn der Hauptbahnhof gegen Jahresende fertig ist, wird es zusätzlich aber auch dort ein kleines ÖBB-Depot für Fundgegenstände geben. In dem kleinen Lager werden Gegenstände ein bis zwei Tage aufbewahrt, bevor sie zum Fundservice gebracht werden.

Fundstücke in Regalen

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Fundboxen auch auf den Mistplätzen

So manche Dinge, die im Depot des Fundservice der MA 48 lagern, sind nicht von hohem materiellen Wert. „Es kommt immer wieder vor, dass sich die Leute besonders freuen über Gegenstände, die einem ans Herz gewachsen sind und nicht sehr wertvoll in dem Sinn sind, aber die wie etwa ein Fotoalbum der Familie einzigartig sind“, schildert Ulrike Volk vom Fundservice Reaktionen bei der Rückgabe von wiedergefundenen Dingen.

Laut Volk sprechen die Zahlen - 50.000 Funde jedes Jahr - für sich. Die Wienerinnen und Wiener brächten sehr viele Gegenstände zum Fundservice. Seit Dezember gibt es zusätzlich zu den 20 rund um die Uhr zugänglichen Fundboxen noch weitere 19 auf den Mistplätzen - mehr dazu in Mistplätze werden zum Fundamt.

Ein Jahr Aufbewahrung im Depot

Anfragen zu verlorenen Gegenständen bleiben natürlich bei Lost and Found der ÖBB und beim Fundservice der Wiener Linien möglich. Verlorene und nicht gleich oder bei den Wiener Linien binnen vier Tagen wieder abgeholte Gegenstände werden im Depot des Zentralen Fundservice ein Jahr lang aufbewahrt.

Im Jahr 2012 wurden rund 18.000 Funde bei den Wiener Linien verzeichnet. Drei Viertel davon wurden nicht in der Fundstelle abgeholt - mehr dazu in Wiener Linien: Viele Fundstücke verwaist (wien.ORF.at; 13.1.2013).

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