Grüne werben für Fußgängerzone

Ein Kleinkind und ein Hund sollen für die Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße werben. Die Rede ist nicht von der Info-Kampagne der Stadt Wien, sondern von der Werbeaktion der Grünen. Es geht um viel, denn ein „Ja“ wird knapp.

Kampagne Grüne Wien für Fußgängerzone

Grüne Wien

Eines der beiden Sujets

Es ist die emotionale Schiene, auf die die Grünen bei ihrer Werbekampagne für die Fußgängerzone setzen: Ein Kleinkind samt Slogan „Gute Luft ja? Oder baba?“ beziehungsweise ein Hund mit dem Spruch „Fußgängerzone ja? Oder baba?“ sollen die Anrainer überzeugen, ab Mitte Februar für die Verkehrsberuhigung zu votieren - mehr dazu in „Mahü“: Fahrplan für Befragung fix.

Die entsprechenden Werbeflächen sind bereits reserviert. Die grüne Offensive habe nichts mit der Info-Kampgane der Stadt zu tun, hieß es bei der Präsentation. Das Geld für das begehrte „Ja“ zur Fußgängerzone kommt aus der Parteikasse: „Es wird aber knapp. Deswegen haben wir einen Mitteleinsatz der Grünen, deshalb gehen wir von Tür zu Tür, deshalb suchen wir das Gespräch mit allen“, so der grüne Klubobmann David Ellensohn.

Besuche aller 35.000 Haushalte

Rund 100 Mitarbeiter der Grünen versuchen alle 35.000 Haushalte in Mariahilf und Neubau zu besuchen und mit den Anrainern direkt ins Gespräch zu kommen. Die Aktion läuft nicht ohne Hintergedanken an die im nächsten Jahr bevorstehende Gemeinderatswahl ab: „Das heißt, es nützt uns auch etwas in der Vorbereitung auf das nächste Jahr für den Wiener Wahlkampf, weil wir natürlich auch eine ganze Menge anderer Informationen auch bekommen werden, und sehr viel Feedback zur grünen Arbeit insgesamt“, so Ellensohn.

Angesichts der schon geführten Debatten rechnen die Grünen mit einer Beteiligung von über 50 Prozent. Das Thema Fußgängerzone habe die Nationalratswahl beeinflusst. Ellensohn glaubt, dass es eine Überraschung bei der Befragung geben wird, „nämlich die Europawahlen werden eine niedrigere Wahlbeteiligung haben wie die Befragung“.

250.000 Euro aus Parteikasse der Grünen

Die Infokampagne der Stadt kostet rund 850.000 Euro - mehr dazu in 850.000 Euro für „Mahü“-Kampagne. Die Kampagne der Grünen wird mit rund 250.000 Euro aus der Parteikassa finanziert. Die Kampagne soll emotionalisieren und Befürworter der Fußgängerzone mobilisieren. Ab Ende Jänner werden die Plakate an 80 City-Lights in Mariahilf und Neubau affichiert, ab Freitag bereits Zeitungsinserate geschalten.

Schmackhaft gemacht werden soll die Fußgängerzone mit „I love Mahü“-Schokoherzen, die an Passanten verteilt werden. Für Radfahrer wird es eigene Folder geben. Um Wünsche oder Frust zu deponieren, richten die Grünen ein „BürgerInnenbüro“ in der Parteizentrale sowie eine Infohotline ein.

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