Sängerknaben: Clinch mit „Freunden“
„Wir schaffen das nicht“, warnten die Sängerknaben im Frühjahr des Vorjahres. Mehr als 200.000 Euro pro Jahr sollten sie laut einem Bericht des Rechnungshofes (RH) an Miete für das von ihnen genutzte Palais im Augarten bezahlen, eine Summe, die der weltbekannte Chor nicht aufbringen kann - mehr dazu in Miete bringt Sängerknaben ins Wanken.
Nach dem Hilfeschrei der Wiener Traditionseinrichtung wurde die Politik aktiv. Derzeit gibt es eine Übergangslösung, die den Sängerknaben die Gratisnutzung des Palais sichert - mehr dazu in Sängerknaben kostenlos in Palais.
„Passende Lösung wird derzeit rechtlich geprüft“
Nun wird an einer langfristigen Lösung gearbeitet. „Wir haben ein Prekarium (Gebrauchsüberlassung, Anm.) vorbereitet. Das ist eigentlich auch fertig und bedarf noch der Genehmigung des Finanzministers. Ich gehe davon aus, dass wir das in den nächsten Tagen auch sicherstellen“, sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in der ORF-„Pressestunde“.
Hinweis
ORF-„Pressestunde“ zum Nachsehen in tvthek.ORF.at
„Es liegt im Interesse der Republik, eines der größten Aushängeschilder Österreichs zu unterstützten. Eine passende Lösung wird derzeit rechtlich in der zuständigen Fachabteilung im Finanzministerium geprüft“, hieß es dazu aus dem Finanzministerium auf Anfrage von wien.ORF.at.
2013 Verein Freunde des Augartens
„Es geht auch um die Sicherheit von Kindern“
Wenn die Sängerknaben „schon die Barockgebäude im Augarten, Augartenpalais und Josefstöckl seit Jahrzehnten, ohne Miete zu zahlen, nutzen dürfen und nun praktisch geschenkt bekommen, dann fordern wir: Englischer Garten und klassizistisches Umlauft-Parterre sollen endlich der Bevölkerung geöffnet werden“, so die Initiative „Freunde des Augartens“, die mit den Sängerknaben schon lange im Clinch liegt. Der Initiative geht es auch um eine „kostengünstige Durchwegung vom Augartenspitz“.
Vonseiten der Wiener Sängerknaben verwies man auf die Gesprächsbereitschaft und auf den laufenden Kontakt mit den „Freunden des Augartens“. „Es geht auch um die Sicherheit von Kindern. Wir haben einen Kindergarten und eine Schule auf dem Areal“, sagte Elke Hesse von den Sängerknaben gegenüber wien.ORF.at. Zu einer Öffnung des Areals wollte sie sich nicht weiter äußern.