Akademikerball: „Gewalt nicht rechtfertigbar“

Als „nicht akzeptierbar“ hat Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Dienstag die gewaltsamen Ereignisse rund um den Akademikerball in der Vorwoche bezeichnet. Die Rücktrittsaufforderungen an Polizeipräsident Gerhard Pürstl teile er nicht.

„Gewalt ist in einer Demokratie nicht rechtfertigbar und nicht akzeptierbar.“ Mit klaren Worten verurteilte Häupl die Ausschreitungen rund um den Akademikerball. Diese anarchistische Gewalt sei auf das Schärfste zu verurteilen.

„Über den Einsatz muss gesprochen werden“

Häupl bezog sich auf Angaben der Polizei, wonach rund 200 vermummte Anarchisten vornehmlich aus Deutschland in der Stadt ihr Unwesen getrieben haben: „Es waren 2.000 Polizisten zum Schutz eines 700- oder 800-Personen-Balls unterwegs. Ich will jetzt nicht banal rechnen, dass auf einen Vermummten Anarchisten zehn Polizisten kommen, aber ich denke, dass mit der Anzahl von Polizisten man durchaus den Einsatz auch so gestalten hätte müssen, dass es nicht zu diesen Gewalttaten in der Wiener Innenstadt kommt.“

Angesprochen auf mögliche Fehler der Polizei sagte Häupl, er wolle sich nicht als „Besserwisser aufspielen“. Es müsse aber sehr wohl über den Einsatz gesprochen werden. Die Rücktrittsaufforderung der Sozialistischen Jugend an den Polizeipräsidenten von Wien, Gerhard Pürstl, teile er jedenfalls nicht - mehr dazu in Pürstl: „Bleiben Sie am Teppich“. Eine Aussage in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ war es besonders, die die Wogen hoch gehen ließ - mehr dazu in Pürstl: „Ungenaue Formulierung“.

Millionenschaden nach Balldemonstrationen

Sachschaden in der Höhe von mehr als einer Million Euro ist laut Polizei bei den Krawallen rund um den Akademikerball entstanden. Die FPÖ protestierte, weil ihrer Meinung nach die SPÖ die Proteste unterstützt habe. Die Stadt wies dies zurück - mehr dazu in Akademikerball: FPÖ-Kritik an Stadt.