12.000 Arbeitsstunden für Opernball

Mehr als 12.000 Arbeitsstunden werden für die Vorbereitungen des Opernballs in der Staatsoper geleistet. Seit Dienstagfrüh sind rund 500 Arbeiter im Einsatz. Erstmals wird es heuer einen Eisstand und eine Fotolounge geben.

„Ich traue mich schon jetzt zu sagen, wir werden rechtzeitig fertig“, freute sich Walter Renner von den Bundestheatern beim Beginn der Umbauarbeiten. Am Mittwochabend bei der Generalprobe muss die Verwandlung der Oper abgeschlossen sein. „Insgesamt sind es mehr als 12.000 Arbeitsstunden“, sagte Renner.

Arbeiter bei Aufbau des Tanzparketts für Opernball in der Staatsoper

APA/Georg Hochmuth

Startschuss für Umbauarbeiten

Umbauidee von Willy Elmayer

Im Inneren der Oper wurde als erstes das Parkett aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen jedes Jahr für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wurde darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereitsteht. Parallel dazu wurden die Bühnenlogen errichtet.

Die Idee, die verschiedenen Ebenen der Staatsoper zu einem einzigen Tanzparkett umzubauen, hatte übrigens der legendäre Tanzlehrer Willy Elmayer. Wie aus seinen neu aufgelegten Memoiren „Vom Sattel zum Tanzparkett“ (K&S Verlag) hervorgeht, wurde Elmayer in den 1920er Jahren die Aufgabe übertragen, den Opernball als großen Staatsball zu gestalten.

Von Anfang an störte Elmayer, dass Bühne und Zuschauerraum nicht nur durch den Orchestergraben getrennt, sondern auch verschieden hoch waren. „Daher mein Vorschlag: Warum nicht ein einziges, überdimensioniertes Tanzparkett schaffen?“ Nachdem er mit diesem Plan jahrelang auf Granit beißen musste, gaben die Bundestheater kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges plötzlich grünes Licht. „Ich aber konnte mich jetzt so richtig austoben“, schrieb der Tanzlehrer.

Aufbau des Tanzparketts für den Opernball in der Staatsoper

APA/Georg Hochmuth

Die Staatsoper wird wieder zu einem Tanzsaal

Der Ball ist seit Monaten ausverkauft. Unter den 5.150 Gästen sind auch die Spitzen der Politik: Bundespräsident Heinz Fischer kommt genauso zum Ball wie Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP). Fischer begrüßt in seiner Loge heuer den ehemaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan - mehr dazu in Promis statt Minister am Opernball (wien.ORF.at; 21.2.2014).

Ebenfalls erwartet werden Regisseur Stefan Ruzowitzky, der deutsche Musicalstar Anna Maria Kaufmann, die Schauspieler Sunnyi Melles und Tobias Moretti, Maler Christian Ludwig Attersee, Promikoch Johann Lafer, das Model Melanie Scheriau und Tausendsassa Hubertus Hohenlohe. Richard Lugner bringt das amerikanische It-Girl Kim Kardashian sowie Miss World 2011 Ivian Sarcos mit in die Oper - mehr dazu in Opernball: Kardashian ist unterwegs (wien.ORF.at; 24.2.2014).

Arbeiter bei Aufbau des Tanzparketts für Opernball in der Staatsoper

APA/Georg Hochmuth

Rund 500 Arbeiter sind bei den Vorbereitungen beschäftigt

Premiere für Eisstand

Bei der Eröffnung stehen die Künstler des Hauses im Mittelpunkt. Nachwuchssängerin Margarita Gritskova gibt Gioachino Rossinis Arie „Di Tanti Palpiti“ aus „Tancredi“ zum Besten, Kollegin Anita Hartig wird „Depuis Le Jour“ aus Gustave Charpentiers „Louise“ singen. Routinier Michael Schade präsentiert „Pourquoi Me Reveiller“ aus Jules Massenets „Werther“.

Das Jungdamen- und Jungherrenkomitee wird eine hoffentlich fehlerfreie „klassische Wiener Eröffnung“ darbieten. Das heurige Choreographenduo Richard Fränzl und Eddy Franzen hat sich für eine Mischung aus typischen historischen Tanzfiguren und genauen, eleganten Schwarz-Weiß-Effekten entschieden.

TV-Hinweis

Der ORF begleitet den Opernball seit dessen „Wiedergeburt“ nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1954. Aus den besten der daraus entstandenen Fernsehbeiträge hat tvthek.ORF.at ein Archiv zusammengestellt.

Auch bei der Gestaltung gibt es einige Neuerungen. So ist mit dem Eisstand etwa ein „langgehegter Wunsch“ von Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh in Erfüllung gegangen. In einer Fotolounge können sich Besucher ablichten lassen und die Fotos sofort digital versenden. Die Codes dafür kommen über „Mirabell“-Mozartkugeln, die an die Gäste verteilt werden.

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