Höchstes Haus Österreichs eröffnet

Der DC Tower 1 auf der Wiener Donau-Platte ist offiziell eröffnet. 250 Meter ragt das höchste Haus Österreichs in die Höhe, es umfasst 60 Geschoße. Ehrengast Rudy Giuliani nannte die Entwicklung Wiens eine „spannende Sache“.

Neben Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), Architekt Dominique Perrault und Thomas Jakoubek, Vorstand des Bauträgers WED, waren als Ehrengäste der Eröffnung Edwin „Buzz“ Aldrin und Giuliani geladen. Aldrin war mit Neil Armstrong und Michael Collins bei der Apollo-11-Mission und am 20. Juli 1969 nach Armstrong der zweite Mann auf dem Mond. Giuliani war von 1994 bis 2001 Bürgermeister der „Wolkenkratzer-Stadt“ New York.

Rudolph Giuliani, Thomas Jakoubek,  Edwin "Buzz" Aldrin

APA/Hans Punz

Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, WED-Vorstand Thomas Jakoubek und Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin (v. l. n. r.)

„Es ist schön zu sehen, wie hier eine Art neues Wien entwickelt wird“, sagte Giuliani. Wien könne im historischen Teil der Stadt keine neuen Gebäude entwickeln, darum geschehe das in neuen Stadtteilen: „Das ist eine sehr spannende Sache.“

„Zwillingsturm“ noch offen

Der Turm, erläuterte Perrault, sei mit seiner „liquiden Fassade“ der Donau nachempfunden. Offiziell trägt das hohe Haus übrigens die Bezeichnung DC Tower 1. Denn ursprünglich war auch noch ein kleinerer, rund 170 Meter hoher Zwilling projektiert. Ob er tatsächlich kommt, werde innerhalb der nächsten zwei Jahre entschieden, wie Jakoubek sagte.

Ursprünglich hätte der Turm nur 220 Meter hoch werden sollen, da waren aber die Antenne und die Fassadenaufbauten nicht mitberechnet. Jetzt misst er 250 Meter und hat eine Nutzfläche von knapp 73.000 Quadratmetern. Der DC Tower ist das höchste Haus Österreichs, wenn auch nicht das höchste Bauwerk. Der in Sichtweite befindliche Donauturm misst 252 Meter - mehr dazu in Astronaut eröffnet DC Tower (wien.ORF.at; 22.2.2014).

50 Prozent vermietet

Der DC Tower sei derzeit zu rund 50 Prozent vermietet, so WED-Chef Jakoubek. Mieter sind derzeit unter anderem der Pharmakonzern Baxter, die Erste Bank, ein Schönheitschirurg, ein Fitnessstudio sowie die spanische Hotelkette Melia, die damit ihre Österreich-Premiere feiert. Die in diesen Tagen erfolgte Inbetriebnahme des Hotels war quasi auch Anlass für die offizielle Eröffnung des Turmes.

Mit mehreren weiteren möglichen Mietern werde derzeit verhandelt, so Jakoubek. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen laut Plan 95 Prozent der insgesamt 66.000 Quadratmeter Mietfläche vergeben sein. Der DC Tower verfügt über 60 Geschoße. Investor war die UniCredit Bank Austria AG, wobei das Investitionsvolumen 300 Mio. Euro betrug. Unternehmensvorstand Helmut Bernkopf zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt ein wirtschaftlicher Erfolg werde - da es sich um eine hochwertige Immobilie an einem attraktiven Standort handle, wie er versicherte.

110.000 Kubikmeter Beton verarbeitet

Baubeginn war im Sommer 2010. Insgesamt wurden 110.000 Kubikmeter Beton und 20.000 Tonnen Stahl verarbeitet, was dem Gebäude ein Gesamtgewicht von 290.000 Tonnen bescherte. Eigentlich, so Jakoubek, ist der Turm sogar 260 Meter hoch. Denn bei anderen Wolkenkratzern werde gerne vom „gewachsenen Boden“ aus gemessen. Beim DC Tower werde jedoch die höher gelegene Fußgänger- bzw. Eingangsebene als Basis herangezogen.

„Die Stadt Wien hat ein neues Wahrzeichen. Ich bin sehr stolz, dass wir heute hier sitzen“, sagte Jakoubek. Gefeiert wurde bei der Eröffnung im Ballsaal sowie im Restaurant des Melia-Hotels. Dieses ist öffentlich zugänglich und nennt sich „57 Restaurant & Lounge“. Es befindet sich dem Namen entsprechend im 57. Stock, also in der Turmspitze. Die insgesamt 253 Zimmer des Hotels befinden sich hingegen im unteren Teil des Towers, verteilt auf 18 Etagen.

Links: