„Das kaputteste Trainingszentrum Österreichs“

Im Trainingszentrum des Wiener Sportklubs in Ottakring trainieren 300 Kinder, mehrere Schulen und zwei Frauenteams. Das Gelände ist desolat. Der Sportklub-Präsident spricht vom „kaputtesten Trainingszentrum Österreichs.“ Eine Sanierung ist nicht in Sicht.

Auf seiner Website zeigt der Sportklub in dutzenden Bildern, unter welchen Bedingungen der Nachwuchs des Vereins derzeit das Fußballspielen lernt. Für die 300 Kinder, die dort regelmäßig kicken, stehen keine Kabinen oder Duschen zur Verfügung. Notdürftig wurden zwei Container aufgestellt, damit sich die Kinder nicht im Freien umziehen müssen. Die Sitzbänke sind abgeschlagen, Mauern bröckeln ab, Straßenlampen sind eingeschlagen.

Trainingszentrum

Wiener Sportklub

Umziehen im Container

Zusätzlich zum Sportklub-Nachwuchs trainieren in der Erdbrustgasse in Ottakring auch mehrere Gastschulen und zwei Frauenteams. Sie müssen sich einen Naturrasen- und einen Kunstrasenplatz teilen. „Das geht nur mit einer strengen Zeiteinteilung“, sagt Manfred Tromayer, Präsident des Sportklubs, der für den Nachwuchsbetrieb keine Fördergelder bekommt. Man habe der Stadt bereits konkrete Vorschläge gemacht, wie man das Trainingszentrum sanieren könnte, allerdings noch keine positive Antwort bekommen.

Bei der MA 51, dem Sportamt der Stadt, weiß man nichts von einem Sanierungskonzept für das Trainingszentrum, gesteht aber ein, dass das Gelände dringend saniert werden muss. Für kleinere Arbeiten müsse aber der Pächter aufkommen, nur größere Sanierungsvorhaben finanziere die Stadt als Eigentümer, hieß es gegenüber wien.ORF.at.

Trainingszentrum

Wiener Sportklub

Blick auf das Trainingszentrum

„Bitte warten“ auch bei Sportklub-Stadion

„Bitte warten“, heißt es für den Traditionsverein auch in Sachen Stadion. Die Substanz des ältesten noch bespielten Fußballplatzes Mitteleuropas ist kaputt, eine Sanierung unmöglich, so Tromayer. „Ich warte jeden Tag darauf, dass irgendetwas zusammenbricht.“

Im Vorjahr wurde im Gemeinderat eine „rasche“ Sanierung des Sportklubplatzes in Hernals in Aussicht gestellt - mehr dazu in Sportklub-Stadion wird saniert und in Sportklub-Sanierung nicht auf Schiene. „Ich hatte seither sieben Termine bei der Stadt“, sagt Tromayer. Konkretes Ergebnis gibt es noch nicht.

Trainingszentrum

Wiener Sportklub

Eingang zum Sportklubplatz

Laut Tromayer legte der Verein der Stadt und dem Bezirk ein konkretes Konzept vor, das ein neues Stadion samt Tiefgarage, Wohnungen, Turnhalle und Gewerbeflächen beinhaltet. „Es ist architektonisch wunderschön“, sagt Tromayer.

Vorgesehen wären ein Stadion mit 6.500 Sitzplätzen, eine Turnhalle mit 1.300 Plätzen in Niedrigenergie-Bauweise. Wie viel das Projekt kosten soll, will Tromayer nicht verraten. „Die Umgebung würde davon stark profitieren.“ Die MA51 sagt gegenüber wien.ORF.at, dass noch kein realistisches und finanzierbares Konzept vorliege. Man blicke weiteren Gesprächen aber positiv entgegen.

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