Studie zu Homosexualität im Alter

Eine Studie der Stadt Wien widmet sich der Situation von homosexuellen Menschen im Alter. Die nun gestartete Umfrage wendet sich an alle Altersgruppen, um bereits jetzt zu erfahren, welche Vorstellungen es zur späteren Betreuung gibt.

„Themen wie Outing, Regenbogenfamilien oder Diskriminierung sind neue Herausforderungen in der Pflege und beim Wohnen im Alter. Nur wenn wir wissen, wie hier Erwartungen aussehen, können wir uns mit offenen Fragen im Detail auseinandersetzen. Je mehr sich an der Studie beteiligen, desto besser können wir als Stadt reagieren“, hieß es von den beiden Wiener SPÖ-Stadträtinnen Sandra Frauenberger (Frauen und Integration) und Sonja Wehsely (Soziales).

Die vom Fonds Soziales Wien (FSW) finanzierte Umfrage erhebe nun erstmals, welche Bedürfnisse und Wünsche ältere homosexuelle Menschen beim Wohnen und in Fragen der Pflege haben. Sie trage dadurch auch zur Sensibilisierung bei den Organisationen und Unternehmen bei, die Pflege- und Betreuungseinrichtungen betreiben, hieß es weiters.

Altersheime und Pflegedienste für Homosexuelle

Im Vorjahr eröffnete etwa in Stockholm ein Heim für homo-, bi- und transsexuelle Menschen, berichtete das Magazin „Der Spiegel“. „Viele erfahren eine große Sicherheit, wenn sie mit Gleichgesinnten zusammenleben. In dem Alter gebe es viele, die früher wegen ihrer Homo- oder Transsexualität als Kriminelle angesehen wurden. Später mussten viele sich dann als krank bezeichnen lassen. Deswegen: Ja, viele wollen gern zusammenwohnen, um sich sicher und glücklich zu fühlen“, sagte der Vorsitzende des Heimes, Christer Fällman, der Zeitung „Dagens Nyheter“. „Wenn man älter wird, fällt diese Gruppe aus dem Rahmen. Es gibt immer noch viele Vorurteile.“

In Deutschland gibt es etwa Pflegedienste für Schwule und Lesben, und im Sommer 2012 eröffnete in Berlin der „Lebensort Vielfalt“, ein gemeinschaftliches Wohnprojekt vor allem für homosexuelle Senioren. Ein bereits Mitte der neunziger Jahre in Hamburg geplantes Altersheim für Homosexuelle, scheiterte damals laut „Spiegel“ noch am Protest der Nachbarn.

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