Schädigt Twin City Liner Jungfische?

Umweltorganisationen und BOKU-Forscher schlagen Alarm: Die Wellen, die der Twin City Liner und andere Schiffe auf dem Donaukanal und auf der Donau machen, schädigen den Fischbestand. Die Betreiber des Twin City Liners weisen das zurück und verweisen auf eigene Untersuchungen.

„Wir wissen von unseren Untersuchungen im Bereich des Kraftwerks Freudenau, dass entlang der Donauinsel der Wellenschlag ein Problem für Jungfische und Larven darstellt. Beim Twin City Liner ist es das größte Problem, weil er die größten Wellen macht“, sagt die Forscherin Sylvia Drexler gegenüber Radio Wien. Auch die Umweltorganisation VIRUS erhebt diesen Vorwurf. Diese Erkenntnisse seien jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt und beruhen auf den Erkenntnissen der Forscher, sagt Drexler.

„Auch andere Schiffe machen Probleme“

Der Twin City Liner sei jedoch nicht das einzige Schiff, dass den Fischbestand schädige, sagt Drexler. „Auch andere Transportschiffe machen in die gleiche Richtung Probleme.“ Die Kritiker erhoffen sich durch die Kritik gerade am Twin City Liner einfache mediale Präsenz, sagt Ronald Schrems von der Betreibergesellschaft.

„Durch die mediale Präsenz des Twin City Liners und weil im Jahr 140.000 Menschen das Schiff benützen, ist das ein hervorragendes Zielobjekt. Das scheint mir das Motiv zu sein, nicht die Höhe der Welle.“

Twin City Liner

APA/Hochmuth

Die hohen Wellen sollen Jungfische schädigen

Betreiber fordert unabhängige Untersuchung

Man kenne die Kritik und habe sie sehr ernst genommen, versichert Schrems. „Wir haben die Wellen des Twin City Liner untersuchen lassen, vor allem am Donaukanal in Wien. Das Ergebnis war, dass die Wellen keinesfalls die höchsten Wellen sind, die am Donaukanal und auf der Donau verursacht werden", sagt Schrems.

Er vermutet, dass die Kritik weniger auf die Wellen und mehr auf die Geschwindigkeit ziele. „Dadurch fühlt man sich gestört.“ Schrems fordert eine unabhängige Untersuchung, um eine neue Diskussionsgrundlage zu haben.

Links: