SozialMarie für innovative Hilfe vergeben

Die zehnte Preisverleihung der SozialMarie hat am Donnerstag im ORF-Radiokulturhaus stattgefunden. Den ersten Preis erhielt die Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe. Insgesamt wurden 15 Preise im Wert von 42.000 Euro vergeben.

Die drei von der Jury als beste soziale Innovation beurteilten Projekte kommen heuer alle aus Österreich. Die weiteren zwölf Preise um je 1.000 Euro zeigen eine bunte Mischung österreichischer, ungarischer, tschechischer, slowenischer und kroatischer Projekte.

Der erste Preis ging an das österreichische Projekt „Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe“. Das soziale Netz, das ein jugendlicher Straftäter für sich definiert, wird aktiviert, um gemeinsam einen guten Plan für die Zukunft zu erarbeiten und umzusetzen – sei es in einer Haftentlassungs-, einer Wiedergutmachungs- oder in einer ‚Sorge‘-Konferenz. „Setzen wir auf das soziale Lösungspotenzial, das führt zu mehr Verbindlichkeit“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der erste Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Sozialmarie

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Preisverleihung im RadioKulturhaus

„raumSchläuche“ und „Nachbarinnen“

Auf Platz zwei das Wiener Projekt „raumSchläuche schlauchRäume“. Gemeinsam mit Architektinnen der TU Wien und ihrer Lehrerin für textile Werkerziehung kreieren Schüler der ersten bis vierten Schulstufe „raumSchläuche“. Leicht transportierbar bieten die Raumgebilde Schutz, verändern die räumlich-soziale Wahrnehmung und ermöglichen neue Begegnungen. Die Jury: „Innovativ nicht nur zur Integration von Kindern mit Handicap. Weit darüber hinaus zeigen sie die Bedeutung von Raumkonzepten für das gemeinsame Lernen, nicht nur von Schülern.“

Für den zweiten Preis gab es 10.000 Euro, für den dritten 5.000 Euro.

Der dritte Preis ging an das Projekt „Nachbarinnen in Wien“. Die aktuell zwölf „Nachbarinnen“ kommen aus der Türkei, aus dem Sudan, aus Ägypten, Somalia und Tschetschenien. Sie motivieren zurückgezogen lebende Frauen und deren Familien aus demselben Sprachkreis, an der Gesellschaft um sie herum teilzuhaben, und begleiten sie bei den ersten Schritten. „Die Nachbarinnen verblüffen durch ihre Gleichzeitigkeit: über den Zugang derselben ‚fremden‘ Kultur eine Brücke in das aktuelle soziale und sprachliche Umfeld bauen (...)“, so die Jury.

Preis für soziale Innovation

Den Ehrenschutz übernimmt 2014 in Österreich Sima und Ahmad Porkar, Unternehmer, die das tschechische Projekt Patron begleiten. Der ungarische Ehrenschutz, Edit Sasvári, Direktorin des Kassák-Museums, hat sich für das Projekt Coalition against the criminalization of homelessness entschieden. Der tschechische Ehrenschutz, der Ökonom Tomas Sedlacek, wird das Projekt In Justice: legal aid for hate crime victims unterstützen. Die besondere Aufgabe des Ehrenschutzes der SozialMarie besteht darin, eines der Siegerprojekte im darauffolgenden Jahr in irgendeiner Weise zu begleiten.

Der Preis SozialMarie wird von der Unruhe Privatstiftung seit 2005 jährlich für soziale Innovation vergeben. Es werden bereits umgesetzte Projekte bevorzugt, deren Innovationskraft und Kreativität bereits in der Praxis erprobt wurde. Dadurch soll die Vernetzung von Sozialprojekten gefördert und die Diskussion zum Thema soziale Innovation vorangetrieben werden.

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