Panne bei Mathematik-Matura an AHS

Die heute an 48 Schulen laufende Zentralmatura in Mathematik ist in Wien nicht problemfrei verlaufen. An fünf Wiener AHS musste die Matura unterbrochen werden. In den Testheften waren nur acht statt 24 Aufgaben vorhanden.

Betroffen waren das Gymnasium in der Hagenmüllergasse in Landstraße, das Akademische Gymnasium und die AHS Stubenbastei in der Innenstadt, das Gymnasium der Wiener Sängerknaben in der Leopoldstadt und die AHS Albertgasse in der Josefstadt.

Die Hilfekette hat laut Direktor Robert Baldauf vom Gymnasium in der Hagenmüllergasse schnell gegriffen. „Zwischen unserem Anruf beim Bifie und dem Zurverfügungstehen auf der Homepage sind fünf Minuten vergangen. Wir haben zum Glück die technischen Voraussetzungen, dass wir beim Drucken gleich klammern können - das hat auch geholfen, dass wir gleich die Pakete erzeugen konnten“, meinte Baldauf gegenüber „Radio Wien“.

Zettel Reifeprüfung an Tür

ORF

In fünf Wiener Gymnasien musste die Mathematik-Matura unfreiwillig unterbrochen werden

Fehlende Aufgaben aus Internet geladen

In einem Mail an alle an dem Schulversuch teilnehmenden Schulen hieß es, es habe sich um einen „Fehldruck in einigen Paketen“ im AHS-Bereich gehandelt. Die Direktoren der betroffenen Schulen mussten die fehlenden Aufgaben via Internet herunterladen und kopieren. Für die Schüler wurde die Arbeit nach Absolvierung der acht vorhandenen Aufgaben unterbrochen und dann nach einer Pause fortgesetzt.

TV-Hinweis:

„Wien heute“ hat mit Betroffenen gesprochen. Den Beitrag sehen Sie um 19.00 Uhr in ORF2 und danach online in der ORF TVThek.

„Die Schüler waren überrascht, einige haben gedacht - schön, nur acht Aufgaben - und einige haben gesagt, dass kann es doch nicht sein. Eigentlich haben sie es relativ gelassen aufgenommen, dazu muss ich sagen - wir haben Profis im Haus, die Schüler sind gewohnt, mit komplexen Situationen umzugehen. Es war also nicht so dramatisch wie ich im ersten Moment befürchtet habe, dass es sein könnte“, sagte Markus Blauensteiner, Direktor des Gymnasiums Sängerknaben, gegenüber „Wien heute“.

Bildungsministerin hat „Nase voll“

Am Schulversuch zur Mathematik-Zentralmatura nehmen österreichweit 28 AHS und 20 BHS teil.
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat nach den jüngsten Pannen bei der Zentralmatura die Kritik an den Bifie-Verantwortlichen massiv verschärft. Es seien schwerwiegende Management- und Kommunikationsfehler passiert, diese gelte es nun im Zuge einer internen Revision zu überprüfen, erklärte die Ministerin vor Journalisten in Innsbruck.

„Ich habe die Nase voll und kann das nicht mehr länger akzeptieren“, sagte Heinisch-Hosek. Man müsse nun „tabulos“ diskutieren, damit die Zentralmatura kommendes Jahr ohne Probleme vonstattengehen könne. Mit Ergebnissen der internen Revision sei in zwei bis vier Wochen zu rechnen. „Dann entscheide ich“, meinte die Ministerin.

Vor allem ein Dorn im Auge war Heinisch-Hosek die Kommunikationspolitik des Bifie. Es sei „sehr schlampig“ und teilweise unabgesprochen mit dem Ministerium kommuniziert worden. Insbesondere bei der Englisch-Zentralmatura läge das Problem rein an diesen Kommunikations-Defiziten, so die Bildungsministerin.

Auch Englisch-Zentralmatura nicht pannenfrei

Probleme waren auch bei am Dienstag durchgeführten Englisch-Zentralmatura aufgetreten. Für eine positive Beurteilung mussten plötzlich 63 Prozent der Punkte erreicht werden. Bei den bisherigen Durchgängen waren es dagegen stets 60 Prozent gewesen. Die Lehrer erfuhren von dieser Änderung erst, als ihnen am Dienstag Nachmittag der Korrekturschlüssel übermittelt wurde - mehr dazu in Brandsteidl fürchtet um Zentralmatura.

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