Spatenstich für Mahü-Umbau

Ab heute wird die Mariahilfer Straße in eine permanente Fußgänger- und Begegnungzone umgebaut. In den Morgenstunden wurde die Baustelle vorbereitet. Eine neue App soll über Verkehrsbehinderungen informieren.

Die Umgestaltung - also Niveauangleichung und Pflasterung des Bodenbelags, mehr Grün und Sitzgelegenheiten, Gratis-WLAN und bessere Beleuchtung - betrifft vorerst einmal die Fußgängerzone und die Begegnungszone im westlichen Straßenabschnitt, sprich: Richtung Gürtel.

Phasenweiser Umbau

Bis Mitte August wird zwischen Neubaugasse und Andreasgasse sowie zwischen Zieglergasse und Schottenfeldgasse gewerkt. Ab Mitte August folgen bis Mitte November die Lückenschlüsse in diesem Bereich. 2015 folgt die östliche Begegnungszone zwischen Kirchengasse und Zweierlinie.

Mit dem Baustart gibt es eine App für Smartphones, die Autofahrer und Radfahrer über den Baustellenverlauf, aktuelle Umleitungen und Ausweichrouten informiert.

Fußgängerkorridore und die Zugänge zu allen Geschäften sollen durchgehend offen bleiben, für Radler, Autofahrer und Lieferanten bleiben die jeweiligen Bauabschnitte gesperrt. Die Buslinie 13A bleibt zumindest heuer unbeeinträchtigt.

Grafik Umbau Mariahilfer Straße

APA

Der Umbau erfolgt in drei Phasen

Spatenstich mit gegrillten Bio-Sojawürstl

Für die ansässigen Unternehmer trifft das nicht zu - behauptet zumindest die Wirtschaftskammer. Sie fordert von der Stadt Entschädigungszahlungen für Umsatzeinbußen. „Das ist ein politisches Spiel auf dem Rücken derer, die mit der Baustelle tatsächlich zu kämpfen haben werden“, erteilte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) der Forderung eine Absage. Anstatt des „billigen Hickhacks“ appellierte sie, gemeinsam für die Mahü zu werben, um Geschäftsleuten so viel Kundschaft wie möglich zu bringen.

Mariahilfer Straße

ORF

Die neue App informiert über Verkehrsbehinderungen

Beim offiziellen Spatenstich kurz vor Mittag gegenüber dem Generali Center strahlten neben Vassilakou auch die beiden Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (Mariahilf, SPÖ) und Thomas Blimlinger (Neubau, Grüne), die vor Dutzenden Kameras ein wenig im Sand schaufelten. Schaulustige konnten ebenfalls Hand anlegen und sich auf einem Erinnerungsfoto verewigen lassen. Ein improvisierter Grillstand - Bio-Sojawürstl inklusive - und Musikbeschallung sollten für Volksfeststimmung sorgen.

Zusätzliche Querung erst Anfang Juni

Privat-Pkw wie Lieferanten können in die betreffenden Abschnitte nicht einfahren. Man werde aber für Zulieferer die Zufahrtsmöglichkeiten zu den angrenzenden Mahü-Teilstücken, die gerade nicht Baustelle sind, so gut wie möglich gestalten, versprach Peter Lux von der MA 28. Betroffen von den anfänglichen Arbeiten ist auch die Kreuzung Schottenfeldgasse/Webgasse, die den Autofahrern als zusätzliche Querung in Aussicht gestellt wurde. Sie kann aber noch nicht mit 19. Mai geöffnet werden, sondern erst Anfang bis Mitte Juni, so Lux - mehr dazu in „Mahü“: Zusätzliche Querung geplant. Der Zugang zu Wohnungen und Geschäften wird dank Fußgängerkorridore jedenfalls durchgehend möglich sein.

Ebenfalls bis Sommer wird noch das kleine Stück zwischen Kaiserstraße und Gürtel, das eigentlich schon außerhalb des verkehrsberuhigten Bereichs liegt, neu gestaltet. Hier sind aber nur der Gehsteig und die Parkspur betroffen, der Verkehr bleibt insofern unbeeinträchtigt.

Fotos: So wird die neue Mariahilfer Straße aussehen

25 Millionen für Umbau budgetiert

Unmittelbar nach Ende der ersten Bauphase folgt die zweite. Ab Mitte Augst werden die Bereiche Kirchengasse bis Neubaugasse, Andreasgasse bis Zieglergasse sowie Webgasse bis kurz vor Höhe Stumpergasse/Kaiserstraße umgebaut. Spätestens bis Mitte November soll die Sache erledigt sein, damit das Weihnachtsgeschäft ungestört anlaufen kann, hieß es. Der Fahrbetrieb der Buslinie 13A bzw. der Nightlinie N71 wird von den heurigen Bauarbeiten nicht beeinträchtigt, wurde versichert.

Die innere Begegnungszone (Kirchengasse bis Zweierlinie) sowie das letzte Mini-Stück bei der Stumpergasse/Kaiserstraße folgen erst im kommenden Jahr. Fix und fertig soll die neue Mahü dann bis Ende Juli 2015 sein. Insgesamt sind für den Umbau der Mariahilfer Straße rund 25 Millionen Euro budgetiert.

Links: