Tauben: Wer füttert, wird bestraft

Für unerlaubtes Taubenfüttern drohen 36 Euro Strafe. Das sagte Umweltstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) bei der Präsentation der Kampagne „Wer Tauben füttert, füttert Ratten“. Bisherige Maßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg.

„Taubenfüttern ist falsch verstandener Tierschutz. Speisereste und andere menschliche Nahrung schaden den Tieren. Sie werden krank und leiden“, sagte Sima. Denn übermäßiges und nicht artgerechtes Futter führt zu kranken und verletzten Tieren. Zudem trägt es dazu bei, dass sich die Vögel stark vermehren.

In Wien leben etwa 130.000 bis 150.000 Tauben. Weniger als noch in den 1970er Jahren, aber es wird immer enger für Tauben, weil immer mehr Dachböden ausgebaut werden und sie so ihre Nistplätze verlieren.

Anti-Tauben-Kampagne

ORF

Kontrolle durch Waste-Watcher

„Wir leben in einer Großstadt, haben also ohnehin begrenzten Grünraum. Dieser soll nicht von den Tauben verschmutzt und in Folge unbenutzbar gemacht werden“, sagte Sima, die auch für den Tierschutz zuständig ist. Christian Fellner, Taubenexperte von der Tierschutzombudsstelle Wien, sagte: „Menschliche Nahrung wie Brot oder Semmeln ist für Tauben ungeeignet. Außerdem werden durch zu viel ausgestreute Essensreste auch Ratten angelockt.“ Das Bild einer Ratten-Tauben-Mutation soll die Wiener vom Füttern der Tauben abhalten.

Um das in Zukunft zu verhindern, werden die Wiener Waste-Watcher die bekannten Flächen verstärkt kontrollieren und auch Strafen aussprechen. Das unerlaubte Füttern der Tauben wird mit einer Geldstrafe von 36 Euro geahndet.

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Taubenkobel in Wien-Meidling

Besonders viele Tauben tummeln sich rund um den Wienfluss. Um sie von der Straße wegzubringen, hat die Wiener Tierschutzombudsstelle hier vor einigen Jahren ein wissenschaftlich betreutes Pilotprojekt gestartet, Wiens ersten Taubenkobel am Amtshaus Meidling - mehr dazu in Psychologie gegen Tauben. 400 Tiere finden in diesem Platz und werden mit artgerechtem Futter versorgt. Zudem bekommen sie Nistmöglichkeiten, in denen die gelegten Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden, um eine Überpopulation zu verhindern. Nach weiteren geeigneten Orten wird bereits gesucht.

„Wunderwaffe“ wird wieder abgebaut

Ein Taubenkobel kann allerdings nur lokale Abhilfe schaffen. „Das Einzige, das aus biologischer und aus Sicht des Tierschutzes sinnvoll ist, ist das Futterangebot für die Tauben in der Stadt zu reduzieren“, sagte Fellner. Am Schöpfwerk testete Wiener Wohnen vorigen Sommer ein neues Mittel gegen die Taubenplage - mehr dazu in Neues Mittel gegen Taubenplage. Die angebliche Wunderwaffe wird wieder abgebaut. Die Wiener Tauben ließen sich davon nicht abschrecken.

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