Grüne: „Ein großer Auftrag für nächstes Jahr“

Die Grünen jubeln bei der EU-Wahl über Platz zwei in Wien. Das Ergebnis sei ein „großer Auftrag“ für die Gemeinderatswahl 2015, sagte Klubobmann David Ellensohn. Die NEOS sehen in den 8,7 Prozent ein „kräftiges Zeichen“, bedauern aber, dass sie nicht zweistellig sind.

„Wenn man Grüne wählt, weiß man, was man bekommt. Wir haben einen riesigen Wahlerfolg in Wien. Das ist ein großer Auftrag für das nächste Jahr", sagte der Klubobmann der Grünen, David Ellensohn. Er räumte aber ein, dass eine EU-Wahl nicht mit einer Gemeinderatswahl vergleichbar sei. Die Grünen gewannen bei der EU-Wahl am Sonntag rund fünf Prozentpunkte dazu und liegen in Wien hinter der SPÖ eindeutig auf Platz zwei.

Ellensohn: Auf Grüne „kann man sich verlassen“

Den Grund für das gute Ergebnis sieht Ellensohn darin, dass man sich auf die Grünen „verlassen kann". „Wenn du als Partei antrittst und genau sagst, was du machst, wird das honoriert“, so Ellensohn, der etwa „mehr Lebensqualität“ und die 365-Euro-Jahreskarte ansprach. "Die Prognosen in Wien war, wir werden schauen, ob sich die Regierungsbeteiligung auszahlt. Jetzt sagen wir, ‚Vielen Dank Wien.‘“

Wenn das Verhältnis zum SPÖ-Ergebnis ähnlich ausfalle, werden die Grünen nicht nur ein, sondern mehrere Ressorts übernehmen, prophezeite Ellensohn. „Und außerdem wird es viele grüne Bezirksvorsteher geben“, verwies er auf den Umstand, dass die Grünen in zahlreichen Bezirken stimmenstärkste Partei wurde.

Die detaillierten Bezirksergebnisse finden Sie hier.

Die NEOS seien nicht der Gegner für die Grünen, sagte Ellensohn. „Wenn ich eine Auseinandersetzung führe, dann mit einer Partei, die ständig Hassparolen von sich geben. Die Blauen sind der politische Gegner in dieser Stadt.“ Man könne für Wien nur erfolgreich sein, wenn man gemeinsam arbeite.

Beate Meinl-Reisinger und Mathias Strolz

APA/EXPA/Gruber

Beate Meinl-Reisinger und Mathias Strolz von den NEOS

Die NEOS erreichten in Wien laut der aktuellen Hochrechnung 8,7 Prozent der Stimmen, blieben unter dem selbst gesteckten Wahlziel von zehn Prozent. Landesparteichefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich zufrieden, ortete aber ein „bisschen Enttäuschung.“

NEOS: „Auf Nebenschauplätzen vertan“

Die Entwicklung seit der Nationalratswahl (7,5 Prozent in Wien) sei positiv. "Daher ist das jetzt ganz gut. Meinl-Reisinger bedauerte aber, dass man die Jungen nicht erreicht haben. Viele junge Wähler seien daheim geblieben. „Es war ein Fehler, das wir nicht die pro-europäischen Themen in den Vordergrund gestellt und uns auf Nebenschauplätzen vertan haben.“

Das Ergebnis für die SPÖ sei kein Grund zu jammern, auch wenn man sich Platz eins in Österreich gewünscht habe, sagt Bürgermeister Michael Häupl zum Ergebnis der EU-Wahl. Die SPÖ erreichte österreichweit Platz zwei. „Wir sind selbst schuld“, sagt Häupl - mehr dazu in Häupl: „Sind selbst schuld“. Die FPÖ freut sich nach der EU-Wahl auf die Gemeinderatswahl, auch die ÖVP sieht sich im Aufwind im Hinblick auf die Wien-Wahl - mehr dazu in FPÖ freut sich auf die Gemeinderatswahl.

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