Apple-Händler steht vor Insolvenz

In der Computerbranche in Österreich zeichnet sich nach DiTech die nächste Pleite ab. Der Apple-Händler mcworld/mcshark soll vor der Insolvenz stehen. Das Unternehmen dürfte zwischen fünf und sieben Millionen Euro Schulden haben.

Auch mit Hochpreisprodukten ist der Handel offenbar nicht so einfach. 50 Millionen Euro setzt mcworld/mcshark derzeit österreichweit in 18 Filialen - die meisten davon in Wien - mit McBook, iPad und Co. um. Das Unternehmene beschäftigt dabei rund 130 Mitarbeiter. Aus Bankenkreisen heißt es nun, dass das Unternehmen massive wirtschaftliche Probleme habe, die Schulden sollen bis zu sieben Millionen Euro betragen.

An einer Fortführung des Unternehmens mithilfe eines Investors wird gearbeitet, teilte mcworld/mcshark-Geschäftsführer Sascha van der Werf in einer Presseaussendung mit. Als Grund für die finanzielle Schieflage gab er zu hohe Kosten bei der Übernahme der größeren mcshark durch die kleinere mcworld an.

McShark McWorld

APA/HERBERT NEUBAUER

18 Filialen gibt es in ganz Österreich

Republik an Apple-Händler beteiligt

Noch ist allerdings unklar, ob ein gerichtliche Insolvenz angemeldet wird oder das ganze außergerichtlich gelöst werden kann, heißt es vom Kreditschutzverband. Über die Fortführung des Unternehmens wird nun verhandelt. Ob allerdings alle Filialen fortgeführt werden können, ist ungewiss. Sicher scheint, dass etwa das Hauptgeschäft in der Mariahilferstrasse einen Übernehmer finden wird.

Entstanden ist das Unternehmen durch die Fusion von mcworld und mcshark im vergangenen Jahr. Pikant an der Pleite: die Republik ist an dem Appple-Händler über den Mittelstandsfinanzierer Austria Wirtschaftsservice (aws) mit 30 Prozent beteiligt.

Der mit insgesamt 80 Mio. Euro dotierte Fonds beteiligt sich an mittelständischen Unternehmen, ohne sich dabei in deren Tagesgeschäft einzumischen, heißt es auf dessen Homepage. Er unterstütze die Firmen „zudem durch ein breites Spektrum an Beratungsleistungen. So stellt er Kontaktnetzwerke, Marktexpertise und Förderungs-Know-How zur Verfügung“, so die Eigendefinition.

Gespräche mit Investor

Zur aktuellen Lage meinte van der Werf: "Die Eigentümervertreter und die Geschäftsführung der mcworld computervertriebs gmbh, arbeiten seit einigen Wochen intensiv an Lösungen für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens. (...) Darüber hinaus gibt es Gespräche mit einem interessierten Investor über den Fortbestand des Unternehmens, dies wäre im Rahmen eines Sanierungsverfahrens möglich.

Als Übernahme-Interessent wurde von dem Internetportal „futurezone“ gestern Zeljko Drmic, genannt, Chef der HAAI Telekommunikations GmbH, der in der Meidlinger Hauptstraße in Wien und in der Herrengasse in Graz als Apple Premium-Reseller zwei IHaii Apple-Stores betreibt.

Übernimmt e-tec DiTech-Konkursmasse?

mcworld/mcshark hat sich laut van der Werf im hart umkämpften Elektronik-Handel gut positioniert und sei im operativen Geschäft in den Shops erfolgreich und positiv, habe aber seit der Übernahme strukturelle Probleme. „Die Übernahme- und Transaktionskosten haben sich vor dem Hintergrund der zu geringen Eigenkapital-Ausstattung von mcworld als zu hoch herausgestellt“, so van der Werf. Aus involvierten Kreise war am Mittwoch zu hören, dass noch Ende dieser Woche der Insolvenzantrag gestellt werden könnte.

Neues gibt es auch von der insolventen DiTech. Wie der „Kurier“ berichtet soll der Elektronikhändler e-tec Teile der Konkursmasse inklusive der Namens-Rechte erwerben wollen.

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