„Öffi“-Fahrer attackiert: Verdächtiger gefasst

Nach der brutalen Attacke auf einen Wiener Straßenbahnfahrer Donnerstagmittag in Wien-Ottakring hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das schwer verletzte Opfer musste notoperiert werden.

Bei der Attacke bei der Endstelle der Linie 46 am Joachimsthalerplatz wurde ein 33-jähriger Straßenbahnfahrer von hinten niedergeschlagen und schwer am Kopf verletzt.Zunächst ging die Polizei von einem Raub aus. Das wurde aber revidiert, nachdem man die Tasche des Fahrers im Krankenhaus wiedergefunden hatte.

Mit einem spitzen Gegenstand niedergeschlagen

Laut Polizeisprecherin Barbara Riehs war der 33-jährige Tramwayfahrer in Begleitung einer Kollegin, die ausgebildet werden sollte. Gegen 12.45 Uhr traf die Garnitur bei der Endstelle ein. Die Passagiere stiegen aus, bis auf einen. Der Fahrer bemerkte, dass sich noch ein Gast in der Straßenbahn aufhielt, ging nach hinten und forderte den Mann auf, den Zug zu verlassen. Der Unbekannte reagierte nicht.

Der Straßenbahnlenker machte sich daraufhin wieder auf den Weg nach vorne, um seine Kollegin zu informieren. Plötzlich bekam er von hinten einen heftigen Schlag auf den Kopf und ging zu Boden. Zunächst war vermutet worden, dass es sich um einen stumpfen Gegenstand handelte und der 33-Jährige mit einer Rissquetschwunde davongekommen sei. Beides bestätigte sich nicht. Die Polizei zog nach näherer Untersuchung des Falles einen spitzen Gegenstand, eventuell sogar ein Messer, als Tatwaffe in Betracht.

Schädeldecke eingedrückt

Der Fahrer war nach kurzer Zeit nicht mehr ansprechbar. Eine Untersuchung ergab, dass ihm die Schädeldecke eingedrückt worden war. Der 33-Jährige musste notoperiert werden. Seine in Ausbildung befindliche Kollegin erlitt einen schweren Schock, blieb ansonsten aber unverletzt und löste sofort Alarm aus.

Am späten Donnerstagnachmittag wurde ein Verdächtiger festgenommen. Der Mann wurde gegen 17.00 Uhr in Penzing in der Dreyhausengasse dabei beobachtet, wie er Passanten belästigte. Polizisten kontrollierten ihn daraufhin und nahmen ihn wegen der Personsbeschreibung der Attacke in Ottakring fest.

Fünfpunkteprogramm für mehr Sicherheit

Erst am Mittwoch wurde ein Fünfpunkteprogramm für mehr Sicherheit für die Öffi-Fahrer präsentiert - mehr dazu in Fünfpunkteprogramm für mehr „Öffi“-Sicherheit. In den vergangenen Monaten hat es eine Reihe gewaltsamer Angriffe auf Fahrpersonal der Wiener Linien gegeben. So wurde am 15. April ein Bim-Lenker bei der Endstelle der Linie 60 in Liesing mit einem Schlagstock attackiert. Der Mann erlitt Platzwunden am Kopf und Prellungen am Unterarm - mehr dazu in Neue Attacke: Bim-Fahrer haben genug.

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