Schönbrunn will Song Contest nicht

Die Entscheidung, wo der Song Contest 2015 stattfindet, steht noch aus. Schönbrunn kommt laut Chef der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H (SKB), Franz Sattlecker, aber nicht infrage, obwohl es auf der Kandidatenliste steht.

„Mit uns hat niemand geredet“, versicherte Sattlecker. Man wisse nicht, wer sich mit dem Standort Schönbrunn beworben habe. Und auch wenn es noch Gespräche geben wird - die Chancen auf einen positiven Abschluss stehen nicht gut. Denn hier werde versucht, über die Medien Druck aufzubauen, hieß es. „Wir machen mit solchen Leuten überhaupt keine Verträge“, sagte Sattlecker.

Noch vier Bewerber in Wien

Wer hinter der Bewerbung steht, ist derzeit nicht bekannt. Die Stadt selbst hat sich, so wird im Rathaus betont, mit der Stadthalle beworben. Weitere Kandidaten sind der Heldenplatz, die Krieau und St. Marx. In Wien wird gemutmaßt, dass diese Standorte ebenfalls von jenem Bewerber genannt wurden, der Schönbrunn ins Treffen geführt hat. Spekuliert wird, dass es sich um ein Unternehmen handeln könnte, das mit dem Aufbau temporärer Veranstaltungslocations Erfahrung hat - mehr dazu in Fünf Wiener Bewerber für Song Contest.

Schönbrunn kommt laut den Betreibern jedenfalls nicht infrage: Dass eine Halle im Ehrenhof oder gar im Park errichtet wird, sei ausgeschlossen, betonte man bei der SKB. Und auch das ehemalige Union-Sportgelände vor dem Schlossareal sei nicht geeignet. Dort gibt es zwar eine Halle, es müssten aber massive Befestigungsarbeiten durchgeführt werden, sagte Sattlecker.

Somit ist die Stadthalle wohl die aussichtsreichste Kandidatin in der Bundeshauptstadt. Dafür, dass Wien Host-City des ESC wird, gibt es kommende Woche auch weiteren politischen Support: Rot-Grün wird im Gemeinderat einen entsprechenden Resolutionsantrag beschließen.

Stadtregierung argumentiert für Wien

In diesem wird festgehalten: „Der Sieg von Conchita Wurst war auch ein überwältigendes Signal für eine offene und gleichberechtigte Gesellschaft, in der jeder und jede seine oder ihre Lebensentwürfe möglichst frei leben kann. Gerade hier empfiehlt sich Wien als Ort, wo Toleranz, die Akzeptanz selbstbestimmter Lebensformen und Freiheit in besonderer und vielfacher Weise gelebt und wo Homophobie und Diskriminierung durch die Politik aktiv bekämpft und wo immer möglich beseitigt wird.“

Verwiesen wird etwa auf den Life Ball oder die Regenbogenparade. Und auf die „technischen Voraussetzungen und die Infrastruktur“, die es zur Abhaltung von Großereignissen brauche. Genannt wird hier vor allem die Stadthalle - eine „fertige und vollfunktionsfähige Halle, die allen derzeit bekannten Anforderungen entspricht“. Auch verfüge Wien über Hotels, weitere Hallen könnten ebenfalls zur Verfügung gestellt werden.

„Zudem verfügt Wien mit der Stadt Wien Marketing GmbH über einen erfahrenen Eventmanager und Ansprechpartner für den ORF“, wird betont. Der Wiener Gemeinderat, so heißt es abschließend im Antrag, bekunde sein Interesse und würde es begrüßen, wenn die Entscheidung des ORF über den Austragungsort des Eurovision Song Contest 2015 zugunsten von Wien ausfalle.

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