„Mahü“: Nachtparken kommt nicht

In der verkehrsberuhigten „Mahü“ wird man auch in Zukunft keine Autos dauerhaft abstellen können. Das im Vorfeld diskutierte Nachtparken kommt nicht, teilte die Stadt mit. Dafür dürfen auch Anrainer und Einkäufer die Ladezonen nutzen.

Nachtparkplätze in den Begegnungszonen der "Mahü würden dem Verkehrsberuhigungskonzept zuwider laufen, erklärte ein Sprecher der MA 28 (Straßenbau) am Donnerstag. Denn das Nachtparken hätte einen Zu- bzw. Abflussverkehr am Abend bzw. in der Früh zur Folge. Im Vorfeld war über eine Nachtparkerlaubnis diskutiert worden - mehr dazu in „Mahü“: „Querungshilfen“ werden geprüft.

Um Autofahrern entgegenzukommen, haben sich Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und die Bezirke Mariahilf und Neubau darauf geeinigt, dass in Zukunft auch Anrainer und Einkäufer die gekennzeichneten Zonen für Ladetätigkeiten in den Begegnungszonen nützen dürfen. Bisher waren diese Ladezonen den Lkw der Unternehmen vorbehalten - und das zudem nur in der Zeit zwischen 6.00 Uhr bis 10.00 Uhr bzw. teilweise bis 13.00 Uhr. Künftig dürfen die Ladezonen rund um die Uhr benützt werden.

Fotos von den Bauarbeiten auf der „Mahü“:

Regelung gilt ab 9. Juli

Die neue Regelung tritt in der inneren Begegnungszone (Zweierlinie bis Kirchengasse), die heuer noch nicht umgebaut wird, bereits am kommenden Mittwoch, 9. Juli, in Kraft. Für den äußeren Abschnitt (Andreasgasse bis Kaiserstraße) gilt sie erst nach Abschluss der Neugestaltung - also ab Spätherbst. Gekennzeichnete Taxistandplätze, Behindertenparkplätze und Querungshilfen für sehbehinderte Menschen sollen ebenfalls noch kommen.

Mahü-Umbau schneller als geplant

Die Bauarbeiten auf der Mariahilfer Straße gehen unterdessen schneller voran als geplant. Laut Projektkoordinator Peter Lux von der Stadt könnte der Zeitplan sogar unterschritten werden. Intern gilt der 4. August als Fertigstellungstermin für die erste Bauphase. „Wenn das Wetter passt“, heißt es offiziell.

Spätestens Mitte August sollen die Fußgängerzone zwischen der Andreasgasse und der Neubaugasse bzw. ein Teil der äußeren Begegnungszone zwischen der Zieglergasse und der Schottenfeldgasse fertig sein. Wenn es das Wetter zulässt, sind derzeit bis zu 90 Bauarbeiter mehrerer Firmen bis zu zwölf Stunden täglich im Einsatz.

Grafik Umbau Mariahilfer Straße

APA

Der Umbau erfolgt in drei Phasen

Kosten möglicherweise niedriger als geplant

Der Umbau könnte auch billiger kommen als geplant: Der Projektkoordinator Peter Lux ist zuversichtlich, dass die budgetierten Kosten von 25 Millionen Euro unterschritten werden. Die Fußgängerzone wird durchgehend mit Granitsteinen neu gepflastert. Die alten Steine werden in der Begegnungszone wiederverwendet, um Kosten zu sparen. Dort wird der Gehsteig auf jeder Seite um etwa zwei Meter verbreitert.

Auch die Straße wird gepflastert und mit den Gehsteigen niveaugleich gemacht - mehr dazu in Spatenstich für Mahü-Umbau. Wie die fertige Begegnungszone aussehen wird, lässt sich im bereits fertiggestellten Bereich Schottenfeldgasse erahnen. Außerdem werden fünf „Lounges“ errichtet, das sind Sitzgelegenheiten teilweise mit Wasserfontänen.

Mariahilfer Straße

ORF

Der fertige Bereich Schottenfeldgasse

Lärm und Staub sind „anstrengend“

Anrainer, Kunden und Verkäufer haben mittlerweile mit der Baustelle leben gelernt. Im Baustellenbereich dürfen nur Anrainer und Lieferdienste fahren. „Das ist alles sehr gut organisiert, ich kann immer ab- und zufahren“, sagt ein Arzt, dessen Ordination mitten in der Begegnungszone liegt.

„Der Lärm ist anstrengend, aber da müssen wir durch, das ist halt eine Baustelle“, sagt ein Verkäufer eines Schuhgeschäfts. Auch der Schmutz sei ein Problem, das Geschäftslokal müsse öfters gründlich gereinigt werden. Manche Geschäftsleute sprechen von etwa 20 Prozent weniger Umsatz, andere sehen kein großes Problem. Aber alle hoffen, dass der Umsatz wieder nach oben geht, wenn die Straße fertig ist.

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