Fast ganz Wien als Street-Art-Fläche

Sechs internationale Künstlergruppen sind derzeit im Rahmen der Ausstellung „Cash, Cans and Candy“ in Wien. Ihre Werke sind nicht nur in der Galerie Hilger zu besichtigen, es entstehen auch neue Kunstwerke auf Wänden, Mauern und Garagen.

Auf einer Mauer in der Argentinierstraße in Wien-Wieden entsteht etwa ein gemeinsames Experiment der Künsteler „Know Hope“ aus Israel und „2501“ aus Italien. „2501 hat zuerst die abstrakten Formen aufgemalt, ich schreibe jetzt dazu einen Text, eine Art Erzählung in Realzeit, dann wird er nochmals drübermalen und das dokumentieren wir in einer Art Videoshow“, erklärte dazu „Know Hope“ gegenüber „Wien heute“.

„Wir versuchen hier mit allen gemeinsam, die sich hier an der Wand verwirklicht haben, eine Geschichte zu erzählen, ich denke das ist eigentlich die Botschaft“, erklärte „2501“.

Straßenkünstler bei der Arbeit

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Gemeinsames Projekt von „Know Hope“ und „2501“

Sechs Künstlergruppen aktiv

Insgesamt sind sechs international tätige Künstlergruppen aus aus den USA, Israel, Italien, Großbritannien, Deutschland und Österreich zwei Monate in Wien unterwegs. Sie präsentieren ihre Kunstwerke im Rahmen der Ausstellung „Cash, Cans and Candy“ sowohl in der Galerie HilgerBROTKunsthalle als auch auf Wänden, Mauern und in Garagen.

Mit der Zusammenarbeit von zwei Künstlern soll das Gemeinschaftliche in den Vordergrund gestellt werden. In der Street Art Szene gelten Kollaborationen als wichtiger Faktor. Auf den Straßen entstehen so stilistisch und inhaltlich völlig neue Arbeiten.

Wien hat sich mitterweile einen Ruf als Street-Art-Stadt erarbeitet. Künstler kommen gerne nach Wien, um hier zu arbeiten. Die Street Art-Szene ist ziemlich klein, alle kennen einander. Im Endeffekt werden einem Künstler empfohlen. Wir sind auch auf vielen Messen, etwa in Miami und in New York sieht man die Leute lokal arbeiten, kommt mit ihnen ins Gespräch. Von dort geht es dann weiter", sagt Kuratorin Katrin-Sophie Dworczak.

Selbstporträt des Künstlers "Cone" in Garage

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Selbstporträt von „Cone“ in einer Garage beim Westbahnhof

„Einerseits gibt´s immer noch den Vandalismus, auf der anderen Seite gibt es Künstler, die den Menschen was geben möchten in dieser Stadt, also das auch als Kommunikationstool verwenden und interagieren möchten mit den Menschen“, erklärte Kuratorin Katrin-Sophie Dworczak gegenüber „Wien heute“. Die Kunstwerke, die während der Ausstellung in der Galerie zu sehen sind, sind dagegen Einzelpositionen.

„speto“ schuf Kunstwerk bei U-Bahn-Station

Im April war mit „speto“ einer der berühmtesten Street-Art-Künstler Brasiliens in Wien zu Gast. Auf 14 Säulen unter der Trasse der U2 in der Nähe der Station Krieau schuf er ein von der Kultur seines Heimatlandes inspiriertes Kunstwerk - mehr dazu in Street-Art-Superstar malt in Wien (wien.ORF.at; 20.4.2014).

Für viel Gesprächsstoff hatte im Frühjahr in Wien die Festnahme des Sprayers „Puber“ gesorgt. Hunderte Male hatte er seinen Namen in der Stadt hinterlassen. In der Graffiti-Szene wurde er entweder geliebt oder gehasst - mehr dazu in „Puber“: „Leinwandkarriere“ möglich (wien.ORF.at; 16.3.2014).

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