Ute Bock: Erster Auftritt seit Schlaganfall

„Es gibt noch einen Haufen Arbeit, bevor ich in die Kiste springe“: Ute Bock ist aus ihrer zweiten Reha zurück und freut sich auf den ersten öffentlichen Auftritt seit ihrem Schlaganfall. Anlass ist der erste Ute-Bock-Ball im Weltmuseum.

„Es geht mir viel besser, noch nicht ganz gut, aber wesentlich besser“, ließ Ute Bock über ihren Verein ausrichten. Sie ist nach einem Monat Aufenthalt im Rehabilitations-Zentrum Rosenhügel am Montag zurück zu ihrem Verein gekommen. „Ich kann meine Hand schon bewegen, muss aber alles neu lernen. Ich bin halbseitig gelähmt“, erklärte sie. Ende 2013 hatte Ute Bock einen Schlaganfall erlitten - mehr dazu in Ute Bock nach Schlaganfall im Spital (wien.ORF.at; 22.12.2013).

Dennoch ist sie „froh wieder da zu sein“, denn „es gibt einen Haufen Arbeit und das möchte ich gerne erledigen bevor ich in die Kiste springe“, teilt sie mit. Sorgen bereitet Bock vor allem die fehlende Empathie, wenn es um das Aufnehmen von Flüchtlingen geht. Derzeit gebe es einen Krisenherd nach dem anderen und Millionen Flüchtlinge, in Österreich fühle sich aber niemand zuständig.

Ute Bock nach Schlaganfall wieder in Zohmangasse

ORF

Ute Bock kämpft sich zurück

„Menschen schlafen unter Autos“

Die Wohnungen des Vereins sind voll ausgelastet. Ständig müssen Leute weiter verwiesen werden, meistens ohne Erfolg. Denn die Menschen, die keine Unterbringung haben, schlafen laut Bock auf Bahnhöfen und unter Autos - mehr dazu in Ute Bock: Mehr obdachlose Asylwerber (wien.ORF.at; 20.6.2014).

Der Verein der 72-Jährigen hatte zuletzt mit Finanzproblemen zu kämpfen, da die Spenden während ihres Spitalaufenthalts massiv zurück gegangen waren - mehr dazu in Ute Bocks Verein kämpft mit Finanzproblemen (wien.ORF.at; 14.3.2014). Die Flüchtlingshelferin dazu: „Ich bin wieder da und bitte unterstützen Sie mich so wie vorher“, denn „wir brauchen Geld, ohne Geld kann man nichts machen.“

Ute Bock nach Schlaganfall wieder in Zohmangasse

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Derweil sitzt Bock noch im Rollstuhl

Erster Auftritt bei erstem Ball

Nachdem Ute Bock aufgrund ihres Schlaganfalls monatelang nicht öffentlich auftreten konnte, freut sie sich nun auf ihr Comeback. Sie wird den ersten Ute Bock Ball im Weltmuseum Wien eröffnen. Vor allem sollen Spenden gesammelt und Verständnis für Flüchtlinge verbreitet werden.

Ute Bock Ball: 9. Oktober ab 19.00 Uhr im Weltmuseum, neue Burg - Heldenplatz

Der Ball findet im Rahmen des Benefizfestivals „Bock auf Kultur“ statt. Hier solidarisieren sich jeden Herbst viele Künstlerinnen und Künstler mit Flüchtlingen und treten unentgeltlich auf. Der Ball dieses Jahr ist jedoch eine Premiere. Auf die Eröffnung durch Ute Bock und Weltmuseums-Direktor Steven Engelsmann folgt eine Tanz- und Trommelperformance von „Drum Bock“, einer Gruppe afrikanischer Künstler. Außerdem sind Auftritte von Roma-Musikern und den Formationen „Klangkombinat Kalksburg“ und „Koenigleopold“ geplant.

Ute Bock im neuen Heim

APA/ROBERT JAEGER

Bock in unermüdlichem Einsatz

Bock gilt als Legende

Wegen ihres unermüdlichen Engagements für Flüchtlinge und Asylwerber gilt Ute Bock mittlerweile als Legende. Nach der Matura begann sie in einem Heim für schwer erziehbare Sonderschüler zu arbeiten. Seit Anfang der 1990er betreut sie jugendliche Asylwerber. Auch ihre Pensionierung 2003 beendete ihr Engagement nicht. Bock wurde von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet - mehr dazu in Ute Bock geehrt: „Ich habe einen Vogel“ (wien.ORF.at; 4.10.2012).

Mitte Dezember 2013 erlitt die 72-Jährige einen Schlaganfall. Nach Weihnachten wurde dann bekannt, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befindet - mehr dazu in Ute Bock geht es „wesentlich besser“ (wien.ORF.at; 30.12.2013). Seit Mai arbeitete sie dann wieder in ihrem Wohnprojekt für Asylsuchende in Wien-Favoriten - mehr dazu in Ute Bock: „Geht mir noch nicht sehr gut“ (wien.ORF.at; 15.5.2015).

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