Helene Fischer begeisterte Fans in der Stadthalle

Eigene Briefmarke, Geburtstagsständchen für Udo Jürgens, Biene-Maja-Titelsong: Die Schlagerkönigin Helene Fischer begeisterte ihre Fans im Rahmen der „Farbenspiel“-Tournee in der Wiener Stadthalle. Wiederholung am Samstagabend.

Sie ist die Königin des deutschen Schlagers, ihre Lieder werden überall gespielt, egal ob in der Disco oder im Bierzelt. Helene Fischer schafft es, volkstümliche Musik zu spielen und trotzdem modern zu wirken. Ihre Erfolge zeigen auch, dass sie eine Lücke der Entertainmentbranche gefunden hat und perfekt ausfüllt. Das funktioniert auch in Wien. Die Stadthalle in Wien ist seit Monaten an zwei Abenden hintereinander ausverkauft, nächstes Jahr wird sie im wohl ebenfalls ausverkauften Happel-Stadion spielen.

„Es ist für mich immer wieder phänomenal zu sehen, wie der tätowierte Rocker mit der Omi tanzt oder Jugendliche heulen, wenn ich auf die Bühne komme. Das ist für mich manchmal gar nicht nachvollziehbar", sagt Fischer über ihre Fans.

Während sie in ihren Anfangsjahren wie eine klassische Schlagersängerin klang und in langen Kleidern auftrat, klingen die Songs auf dem aktuellen Album „Farbenspiel“ fast wie Deutsch-Pop. Die Sängerin zeigt auch wesentlich mehr Haut. Wie sie auch in der Stadthalle zeigte, schafft sie es bei ihren Konzerten in einer aufwendigen Produktion Schlagerrrefrains, Akrobatik und internationale Hits unter einen Hut zu bringen. Die für die Schlagerbranche beispiellose Show nimmt eher Anleihen an Kiss und den Rolling Stones als am Musikantenstadl.

So schwebte sie während der zweistündigen Show auf einem Schwan durch die Halle und coverte internationale Hits, etwa von Celine Dion oder Jon Bon Jovi. Sogar Daft Punks „Get Lucky“ gab der „Schlagerengel“ zum Besten, und die Nu Metaller von Linkin Park wurden ebenso gewürdigt wie Antonio Vivaldi. Die Helene-Fans wurden aber dennoch ausgiebig bedient - und zwar live, was im Schlager-Kosmos nicht selbstverständlich ist. Viel Wertschätzung kam bei der Show ihren Musikern entgegen, die nicht nur als bloße Statisten werkten.

„Moderner und mehr für das jüngere Publikum“

Die Fans empfinden Helene Fischer nicht als Marketingprodukt der Musikindustrie, sie kommt trotzdem authentisch an. „Sie ist sehr natürlich und ansprechend", meinte etwa ein männlicher Fan gegenüber dem ORF. „Sie ist moderner und mehr für das jüngere Publikum", sagt eine junge Frau. Am Ende wurden die Fans mit „Atemlos“ beglückt. Längst waren da die Sitzplätze in der Stadthalle unnötig geworden.

Heuer im März moderierte sie den „Echo“-Musikpreis und heimste selbst zwei Preise für das Album des Jahres und den erfolgreichsten Schlager ein. Eine Ende des Helene Fischer-Hypes ist aber nicht in Sicht. Sie ist Tänzerin, Akrobatin, Schauspielerin, Moderatorin und Sängerin in einer Person und auf vielen Kanälen unterwegs. Demnächst soll sie etwa eine Rolle in einem Til Schweiger-Tatort spielen. Und mit ihrem jüngsten Album hält sich Helene Fischer seit Wochen in den Charts. In einer NDR-Talkshow bekannte sie im März: „Ich weiß ja selbst nicht, wie lange diese Phase anhält. Ich genieße es einfach.“

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