MA46: Keine Bodenmarkierungen für Anrainerparkplätze

Autofahrerclubs fordern eine bessere Kennzeichnung der Parkplätze, die für Anrainer mit Parkpickerl reserviert sind. Die zuständige MA46 erteilt etwa Bodenmarkierungen jedoch eine Absage, zusätzliche Schilder könnte es aber geben.

Die Parkplätze speziell für Anrainer gibt es bis jetzt in den Bezirken Mariahilf, Neubau, der Josefstadt und in der Innenstadt. Doch dort hagelt es selbst an Wochenenden Parkstrafen, weil auf den Anrainerparkplätzen nur Bewohner mit Parkpickerl stehen dürfen. Betroffen sind alle Verkehrsteilnehmer, auch Moped- und Motorradfahrer - selbst dann, wenn die Kurzparkzonenregelung in der Nacht oder am Wochenende unterbrochen ist.

Schilderchaos beim Haus des Meeres

Ein Lokalaugenschein beim Haus des Meeres in der Schadekgasse in Mariahilf am Donnerstagmorgen liefert ein Beispiel für die Problematik. Der Direktor des Hauses, Michael Mitic, sieht sich seit Einführung der Anrainerzonen in seinem Bezirk verstärkt mit Besucherbeschwerden konfrontiert: „Es wechseln die normalen Parkzonen mit denen für Anrainer“, außerdem sei die Anzahl der Schilder sehr verwirrend.

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ORF

Die Anrainerparkplätze sind nur durch Tafeln gekennzeichnet

„Man könnte so wie in Graz die Farbe Grün nehmen“

Martin Hoffer vom ÖAMTC fordert eine bessere Kennzeichnung der mittlerweile fast 1.100 Anrainerparkplätze in den vier Bezirken. „Man könnte etwa so wie in Graz die Farbe Grün nehmen, um Anrainerbereiche zu kennzeichnen. Das muss ja keine durchgezogene Linie sein, aber doch zumindest ein Signal, damit man nicht in die Falle tappt“, sagt Hoffer gegenüber dem ORF Wien. Außerdem fordert der ÖAMTC die Möglichkeit, dass man auch ohne Parkpickerl zumindest kurz halten darf, ohne sofort gestraft zu werden.

Nein zu Bodenmarkierungen

„Die Bodenmarkierungsverordnung besagt, dass ein Schriftzug beziehungsweise ein Symbol gefunden werden müsste, das gut ersichtlich und gut erkennbar ist“, sagt Iris Wrana von der MA 46, dem Amt für Verkehrsorganisation. Ein derartiges, einheitliches Zeichen sei zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht vorgesehen. Die Zonen würden derzeit evaluiert: Denkbar wären zusätzliche Schilder, wie sie bereits verwendet werden. Sie sollen Anrainerplätze in Zukunft noch klarer von regulären Parkplätzen abgrenzen, sagt Wrana.

Strafen bis zu 50 Euro

Rechtlich sind die Zonen Halteverbote. Wer dennoch hier mit einem Parkschein parkt, wird von den Parksheriffs gestraft. 36 Euro sind dann fällig. Manche Polizisten nehmen es auch ganz genau und verteilen sogar Anzeigen. Dann sind mindestens 50 Euro fällig.

Im Vorjahr hatte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) angekündigt, das Anrainerparken auszuweiten. Dies geschieht aber nur, sofern das die Bezirke wollen. Es können nur jene Bezirke Parkraum für ihre Bewohner reservieren, die bereits das Parkpickerl eingeführt haben. So will es die Straßenverkehrsordnung, da Anrainerparken nur als Zusatzmaßnahme angewendet werden darf - mehr dazu in Wien weitet Anrainerparken aus.

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