TU mit erstem „Plus-Energie-Bürohochhaus“

Die Technische Universität Wien (TU) eröffnet am Donnerstag am Getreidemarkt das weltweit erste „Plus-Energie-Bürohochhaus“. Durch eine Photovoltaik-Anlage in der Fassade wird mehr Energie produziert, als im Gebäude benötigt wird.

Realisiert wurde das Haus von der TU in Kooperation mit dem Wissenschaftsministerium und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). „Dieses Hochhaus bietet das erste Mal die Möglichkeit, dass wir über das Jahr gesehen weniger Energie verbrauchen als wir in das Netz zurückspeisen. Das hat es weltweit noch nicht gegeben“, erklärte Projektleiter Thomas Bednar vom Institut für Hochbau gegenüber „Wien heute“.

In dem Gebäude wird die Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften untergebracht. Auf elf Stockwerken gibt es Platz für rund 800 Mitarbeiter sowie für die Studenten, eine Auslastung bis zu 1.800 Personen ist möglich.

Photovoltaik-Gebäude der Technischen Universität Wien

ORF

Mit der Photovoltaik-Anlage wird mehr Energie produziert, als für das Gebäude benötigt wird

Forschung zu Energieverbrauch und Arbeitsklima

Auch das Haus selbst soll zu einem Forschungsobjekt werden. Techniker wollen herausfinden, wie viel Energie in einem Bürohaus tatsächlich verbraucht wird - von der Kaffemaschine bis zum Drucker, von der Haustechnik bis zum Rechenzentrum. Einzelne Bauteile wurden daher eigens für das Haus angefertigt. „Wir haben für das Gebäude 9.300 strommverbrauchende Komponenten optimieren müssen, unter anderem einen Bewegungsmelder. Mit diesem haben wir Stromverbrauch von 20 Haushalten eingespart“, erklärte Bauphysiker Helmut Schöberl.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 5.11.2014, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online in der ORF TVThek.

Erforscht wird aber nicht nur der Energieverbrauch. Auch die Auswirkungen auf das Arbeitsklima sollen untersucht werden. Der erste Eindruck scheint positiv, so erklärte Mathematik-Studentin Maja Miletic gegenüber „Wien heute“: „Die Temperatur stimmt, das ist sehr angenehm. Wir fühlen uns sehr wohl und sind froh, dass wir umgezogen sind. Das bringt sicher eine positive Stimmung für die gesamte Arbeitsgruppe.“

Laut TU soll sich das Haus in etwa 20 Jahren rechnen. Doch die Forscher sind überzeugt, dass es weit länger genutzt wird. Damit soll das Bürohaus auch zum Vorbild für andere Bürohausprojekte in der Stadt werden.

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