Gerüchte: Stenzel mit eigener Liste?

Nach der Abwahl von Ursula Stenzel (ÖVP) als Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt halten sich Gerüchte, dass sie 2015 mit einer eigenen Namensliste antreten könnte. Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka reagiert gelassen. Stenzel war bisher nicht erreichbar.

Zur Demontage der populären Bezirkschefin sagte Juraczka gegenüber Radio Wien, man habe vorher Gespräche geführt, und sie habe auch gewusst, was am Abend passieren würde.

Auf die Gerüchte, Stenzel könnte bei der Wien-Wahl nächstes Jahr mit einer eigenen Liste wieder antreten wollen, angesprochen, meinte Juraczka: „Ich glaube, Ursula Stenzel hat zehn Jahre Großartiges geleistet. Es kann für sie nicht von Interesse sein, sich jetzt in irgendeiner Form von der Partei abzuwenden. Sie weiß, dass sie geschätztes Mitglied der Partei ist. Und ich sehe keinen Grund, warum sie aus der Partei herausgehen sollte.“

Ursula Stenzel bei einem Interview im August 2012

APA/Herbert Pfarrhofer

Geht Stenzel wirklich in Pension?

Mit neuerlicher Kandidatur geliebäugelt

Bezirksvorsteherin wird sie bis zum Urnengang im kommenden Jahr wohl bleiben. Stenzel hatte noch vergangene Woche in der „Kronen Zeitung“ mit einer neuerlichen Kandidatur geliebäugelt: „Ich bin gerne bereit, nochmals anzutreten, wenn die Partei will.“ Von einer Pensionierung war damals nicht die Rede.

Markus Figl

ÖVP Wien

Markus Figl

Markus Figl wurde am Dienstagabend mit 100 Prozent als Spitzenkandidat für die Bezirksvertretungswahl gewählt. Zuletzt soll es zwischen Stenzel und Figl Spannungen gegeben haben. Der Großneffe von Leopold Figl muss nächstes Jahre die ÖVP-Mehrheit gegenüber der SPÖ verteidigen, um neuer Bezirksvorsteher zu werden.

Figl ist bereits Bezirksobmann der ÖVP in der Innenstadt und war Kabinettsmitarbeiter beim zurückgetretenen Finanzminister und ÖVP-Chef Michael Spindelegger.

Stenzel: Seit 1996 in der Politik

Stenzel war immer wieder für Schlagzeilen gut, etwa mit ihrer Forderung nach einem Demonstrationsverbot in der Innenstadt, ihren Auseinandersetzungen mit der Verkehrsstadträtin oder dem Wunsch, den Schwedenplatz zu untertunneln - mehr dazu in Ursula Stenzel wurde abgewählt. Bekannt wurde die 69-Jährige als ORF-Moderatorin, bevor sie 1996 als ÖVP-Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl antrat. Nach zwei weiteren Kandidaturen 1999 und 2004 wechselte Stenzel in die Kommunalpolitik. 2005 wurde sie als Bezirksvorsteherin der Wiener City angelobt.

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