Häupl: Sonntagsöffnung „zur Kenntnis“ genommen

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich vom Ergebnis der Wirtschaftskammer-Befragung, bei der fast drei Viertel der Unternehmer für die Einrichtung einer Tourismuszone inklusive Sonntagsöffnung gestimmt haben, unbeeindruckt und verweist auf die Gewerkschaft.

Das mehrheitliche „Ja“ der Unternehmer nehme er „zur Kenntnis“ und bleibe dabei: „Primäre“ Ansprechpartnerin der Unternehmen sei die Gewerkschaft. Zuerst müssten sich die Sozialpartner einigen, etwa über die gerechte Entlohnung von Sonntagsarbeit. Legten die Sozialpartner einen „konkreten“ Vorschlag auf den Tisch, sei Häupl „gerne zu Gesprächen bereit“ - mehr dazu in Sonntagsöffnung: 72,6 Prozent dafür.

Häupl fände Detailergebnis interessant

Denn der primäre Ansprechpartner der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer sei das Pendant in der Gewerkschaft der Privatangestellten, sagte Häupl. Nicht ganz ohne Häme kommentierte der Bürgermeister die Rücklaufquote bei der von der Wiener Kammer initiierten Befragung.

16 Prozent hatten den Fragebogen retourniert. „Ich nehme also zur Kenntnis, dass in etwa zehn Prozent der Unternehmer dafür gestimmt haben.“ Und er finde es freilich auch interessant, „was der Bäcker aus Liesing oder der Installateur aus Floridsdorf zu einer Tourismuszone in der Wiener Innenstadt sagt“, bezog sich Häupl auf den Umstand, dass die Wirtschaftskammer all ihre Mitglieder über das Thema hatte abstimmen lassen.

Sonntagsöffnung „als Chance“

Die Befragung habe gezeigt, dass die Wiener Geschäftsleute eine Sonntagsöffnung als Chance sehen würden, teilte ÖVP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka in einer Aussendung mit. „Es wäre nun schön, wenn die rot-grüne Stadtregierung wenigstens einmal das Heft des Handelns in die Hand nehmen könnte und die Sozialpartner zu Gesprächen einlädt“, hieß es in der Aussendung weiter.