Herztod: Erster öffentlicher „Defi“

Bislang sind Defibrillatoren nur in Lokalen und Amtsgebäuden zur Verfügung gestanden. Jetzt gibt es den ersten „Defi“ im öffentlichen Raum - er steht an der Ecke Freyung/Strauchgasse in der Wiener Innenstadt und ist ab sofort benutzbar.

Insgesamt sollen an zehn Standorten im ersten, dritten und vierten Bezirk Säulen errichtet werden, an denen Defibrillatoren für den öffentlichen Gebrauch angebracht sind. Diese können im Notfall ähnlich wie ein Feuerlöscher entnommen werden. Es wird eine automatische GPS-Verortung durchgeführt, sowie eine sofortige automatische Telefonverbindung mit der Notrufzentrale der Wiener Berufsrettung hergestellt. Auf einem Touchscreen können entsprechende „Defi“-Informationen übermittelt beziehungsweise abgerufen werden.

Insgesamt zehn „Defis“ im Frühjahr

Die erste Säule wurde nun von der GEWISTA in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und „Puls - Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes“ im Bereich Freyung/Ecke Strauchgasse (gegenüber des BA-Kunstforums) mit einiger Verspätung errichtet - mehr dazu in Verzögerung bei öffentlichen Defibrillatoren. Neun sollen im Frühjahr 2015 folgen. Es sei davon auszugehen, dass auch die anderen Wiener Bezirke interessiert sein werden, im Endausbau könnten zwischen 50 und 70 öffentliche Defibrillatoren in Wien aufgestellt werden, heißt es.

Erster öffentlicher Defibrillator

ORF

Erster von zehn „Defis“ an öffentlichen Orten in Wien

Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in Österreich. Ausgelöst wird er durch eine elektrische Fehlfunktion des Herzens - das Herz flimmert und kann den Kreislauf nicht mehr aufrecht erhalten. In diesem Zustand benötigt das Herz eine Herzdruckmassage und - bei Verfügbarkeit eines „Defis“ - einen Elektroimpuls, um wieder in den normalen Takt zu finden. Jede Minute ohne einen solchen Impuls und der unbedingt notwendigen Herzdruckmassage, sinkt die Chance des Betroffenen zu überleben um etwa zehn Prozent.

Automatische Verbindung zum Rettungsdienst

In den Säulen wird ein Laiendefibrillator eingebaut. Dieser sei durch seine automatische Analyse sicher in der Anwendung und leite den Ersthelfer mittels Sprachanweisungen durch die Notsituation. Somit könne auch ein medizinischer Laie zum Lebensretter werden.

Bei Entnahme des Defibrillators leitet ein SmartLink-System über das Handynetz einen Alarm und eine Freisprechverbindung zur Wiener Rettung ein. Diese erkennt, dass es sich um eine Defibrillatornutzung handelt und kann dem Ersthelfer wichtige Anweisungen zur ersten Hilfe geben bis der Rettungsdienst eintrifft.

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