Opernjahr 2015 mit Shakespeare und Strauss

Das Opernjahr 2015 bringt mit der Inszenierung der Shakespeare-Oper „The Tempest“ im Juni einen Höhepunkt an der Staatsoper. Die ersten Premieren sind Richard Strauss gewidmet. Das Musicaljahr bringt auch das „Evita“-Comeback.

Richard Strauss widmet man am Ring mit einiger Verspätung zum 150. Geburtstag (der am 11. Juni 2014 gefeiert wurde) die zwei ersten Premieren des neuen Jahres: Am 4. Februar hat mit „Verklungene Feste / Josephs Legende“ ein ihm gewidmeter Ballettabend in der Choreografie John Neumeiers Premiere, am 29. März folgt „Elektra“ in der Regie von Uwe Eric Laufenberg. Mikko Franck hat in beiden Fällen die musikalische Leitung vom überraschend zurückgetretenen Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst übernommen - mehr dazu in Welser-Möst verlässt Staatsoper (wien.ORF.at; 5.9.2014).

Staatsopern-Direktor Dominique Meyer und Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst bei einer Pressekonferenz in der Staatsoper

APA/Roland Schlager

Der Rücktritt von Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor der Staatsoper sorgte 2014 nicht nur bei Direktor Dominique Meyer für Überraschung

Shakespeare-Oper als Erstaufführung

Auch wenn Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, im Mai und Juni im Haus am Ring zwei komplette Ring-Zyklen dirigiert und im März Ex-Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann die Wiederaufnahme seiner „Lady Macbeth von Mzensk“-Inszenierung selbst betreuen soll: Programmierter Saisonhöhepunkt der Staatsoper wird das Hausdebüt des Regiemagiers Robert Lepage, der seine 2012 in Quebec und an der New Yorker Met herausgebrachte Inszenierung von „The Tempest“ nun in Wien erarbeitet.

Komponist Thomas Ades steht am 14. Juni selbst am Pult der österreichischen Erstaufführung seiner auf Shakespeares „Sturm“ basierenden Oper, den Prospero singt nicht wie in New York Simon Keenlyside, den zuletzt im Wiener „Rigoletto“ eine Krankheit aus der Bahn warf, sondern Adrian Eröd.

Volksopern-Premiere mit Villazon

Im leichtfüßigeren Opernfach unternimmt neben der Staats- auch die Volksoper in den nächsten Monaten eine Donizetti-Offensive. In der Volksoper ist am 17. Jänner der komischen Oper „Viva la Mamma!“ die erste Premiere des neuen Jahres gewidmet, Opernstar Rolando Villazon inszeniert. „Ich glaube, dass das genau das richtige Stück ist, das zu diesem wahnsinnigen Komödianten passt“, so Direktor Robert Meyer. „Schon das Konzeptionsgespräch mit ihm war eigentlich ein Abend, den wir hätten verkaufen können.“

Am Theater an der Wien konnte man zuletzt mit Bizets „Die Perlenfischer“ als Reality-TV-Show von Lotte de Beer und mit der Händel-Oper „Rinaldo“ als Hitchcock-Hommage von Christiane Lutz zwei lupenreine Regietheater-Erfolge verbuchen. Hier startet man am 14. Jänner mit Christof Loys aus Zürich übernommener Inszenierung von Bellinis „La Straniera“, bei der sich im Laufe der Spielserie Edita Gruberova und Marlis Petersen in der Hauptrolle abwechseln werden. Am 17. Jänner hat dann in der Kammeroper Lera Auerbachs A-cappella-Oper „The Blind“ Premiere.

Im Theater an der Wien folgen in der Saison auch der „Barbier von Sevilla“ (16. 2.) und der „Figaro“ (11. 4.), jeweils in italienischer Sprache, die Wien-Premiere der HK Gruber Oper „Geschichten aus dem Wiener Wald“, die in Bregenz aus der Taufe gehoben wurde, am 14. März, und die Milhaud-Oper „La mere couplable“ (8. 5.) in einer Inszenierung von Herbert Föttinger.

„Evita“ ab Oktober wieder in Wien

Im Raimund Theater bereiten die Vereinigten Bühnen Wien für September eine Neuproduktion von Michael Kunzes und Sylvester Levays Erfolgsmusical „Mozart!“ vor, im Ronacher kehrt im Oktober Andrew Lloyd Webbers „Evita“ an den Ort seiner deutschsprachigen Erstaufführung zurück.

Am 18. April gibt es im Kinderopernzelt am Dach der Staatsoper mit Albert Lortzings „Undine“ die letzte Premiere. Das Zelt wird abgebaut, ab Herbst werden Kinderopern der Staatsoper im angemieteten stadtTheater walfischgasse gezeigt.

Symponiker mit Schubert-Schwerpunkt

Eines der Großprojekte der Wiener Symphoniker für 2015 ist die Aufführung sämtlicher Symphonien Franz Schuberts mit ihrem neuen Chefdirigenten Philippe Jordan. Die Wiener Philharmoniker spielen beim Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen am 9. Mai im Wiener Konzerthaus unter Daniel Harding neben Mahlers „Lied von der Erde“ Olga Neuwirths neues Stück „Masaot / Clocks without Hands“.

Musikalisch bringen die Festwochen neben einer zweitägigen „Hommage an Mieczyslaw Weinberg“ unter anderem Salvatore Sciarrinos Oper „Die tödliche Blume“, die Potsdamer „Jephta“-Inszenierung von Lydia Steier und den Opern-Comic „Ohne Titel Nr. 1 - Eine Oper von Herbert Fritsch“ aus Berlin. Andrea Breth inszeniert Bela Bartoks „Herzog Blaubarts Burg“ und koppelt dies an Robert Schumanns letztes Klavierstück „Geistervariationen“ - mehr dazu in Festwochen: Eröffnung in Schönbrunn (wien.ORF.at; 17.12.2014).

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